BERU trotzt schwachem Branchenumfeld im ersten Quartal 2002/03
EBIT-Marge erneut über 15% Trotz nach wie vor anstehender Entwicklungsvorleistungen in der Elektronik und Sensorik und noch vorhandener Belastungen aus den Restrukturierungsmaßnahmen bei F 1 Harness Systems Ltd., Diss, Großbritannien, und REMIX Group Electronics Rt., Tiszakécske, Ungarn, konnte BERU die EBIT-Marge auf dem hohen Niveau von 15,2 (15,7)% halten. Das EBIT erreichte 10,0 (10,2) Mio Euro. Die operative Marge inklusive des steuerfreien Ertrags aus der Veräußerung von Anteilen an der US-amerikanischen Gesellschaft Impco Technologies, Inc., Cerritos, in Höhe von 1,2 Mio Euro erreichte 17,0%. Das operative Ergebnis stieg um 9,8% auf 11,2 Mio Euro nach 10,2 Mio Euro im Vorjahr. Gewinn fällt 12% höher aus Das stark gesunkene Zinsniveau sowie der aufgrund der Akquisitionsvorhaben notwendige kurzfristige Anlagehorizont ließ das Finanz- und Beteiligungsergebnis um 36,4% auf 0,7 (1,1) Mio Euro abschmelzen. Vor Steuern verdiente der Konzern 5,3% mehr als im Vorjahr und erreichte ein Vorsteuerergebnis von 11,9 (11,3) Mio Euro. Der Periodenüberschuss legte im ersten Quartal um 12,3% auf 8,2 (7,3) Mio Euro zu. Materialaufwand deutlich gesunken Die Materialaufwandsquote ging trotz der ausgeweiteten Umsätze im üblicherweise materialaufwandsintensiven Elektronik- und Sensorikbereich von 39,2% auf 35,3% zurück. Die Mitarbeiterzahl im Konzern führte BERU im Vergleich zum Geschäftsjahresanfang auf 2.213 (2.256) Mitarbeiter zurück. Sie lag aber deutlich über der Beschäftigtenzahl des Vorjahresquartals von 2.083. Hier kam der im Rahmen des Restrukturierungsplans bei den Tochtergesellschaften REMIX und BERU Korea Co. Ltd, Chungju-City, Korea, eingeleitete Personalabbau und die weitere Automatisierung der Fertigung an diesen Standorten zum Tragen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Personalaufwandsquote auf 32,7 (30,6)%. Eingeflossen ist hier bereits die im Tarifabschluss 2002 vereinbarte Einmalzahlung, die im Juni fällig wurde und zum Anstieg der Personalaufwendungen beitrug. Dieselwachstum bleibt wichtigste Säule Im umsatzstärksten Kerngeschäftsfeld Dieselkaltstarttechnologie konnte BERU seinen Umsatz um 1,5% auf 33,2 (32,7) Mio Euro erhöhen. In der Erstausrüstung in Europa steigerte BERU die Erlöse um mehr als 9%. Rückgänge bei den in diesem Jahr auslaufenden Wasserglühkerzen für Pkw-Innenraumzuheizung sowie ein unverändert schwaches Geschäft bei Nutzfahrzeugen verhinderten höhere Zuwächse. Die elektronischen PTC-Zuheizsysteme der BERU AG werden die Wasserglühkerzen in Zukunft ersetzen und laufen im vierten Quartal zusammen mit dem Dieselsofortstartsystem in Europas größter Plattform, der VW-Golfplattform, an. In den USA und Asien fielen die Umsätze marktbedingt schwächer aus, wobei in Korea insbesondere der mehrwöchige Streik bei Hyundai Motor Corporation den Absatz belastete. Vor allem in den USA gibt es erste klare Signale, dass einige Hersteller sich auf steigende Dieselanteile in Nordamerika einstellen Schwierige Zeiten für die Zündungstechnik In der Zündungstechnik für Benzinmotoren wurde das Unternehmen von der weltweit schwachen Automobilkonjunktur getroffen und verbuchte einen Umsatzrückgang von 11,7% auf 19,7 (22,3) Mio Euro. Neben den streikbedingten Rückgängen in Korea nahm der Umsatz mit Verbindungsmitteln ab. Bei Zündkerzen erreichte BERU aufgrund des Ersatzteilgeschäfts annähernd das Vorjahresniveau. Mit dem Anlaufen neuer Aufträge für moderne Zündspulen für Renault ist gegen Ende des dritten Quartals mit wieder steigenden Umsätzen bei Zündspulen zu rechnen. Geschäftsfeld Elektronik und Sensorik legt um 31% zu Das Geschäftsfeld Sensorik und Elektronik verzeichnete das höchste Wachstum. Hierzu trugen neben der Reifendruck-Kontrolle um 23% gestiegene Auslieferungen bei Sensoren und bei elektronischen Steuergeräten bei. BERU steigerte den Umsatz um 31,0% auf 13,1 (10,0) Mio Euro. Das Geschäftsfeld, von dem das Unternehmen auch in Zukunft hohe Zuwächse erwartet, erreichte einen Anteil am Gesamtumsatz von 19,8 (15,4)%. Reifendruck-Kontrolle auf europäischem Vormarsch In der Sparte Elektronische Reifendruck-Kontrollsysteme konnte BERU den Umsatz im ersten Quartal um 116,7% steigern und erreichte 3,9 (1,8) Mio Euro. Feststellbar ist, dass das pünktliche Anlaufen der Reifendruck-Kontrollgesetzgebung im November 2003 in den USA auch bei den BERU Kunden in Europa zu steigenden Ausstattungsraten führt. Derzeit liefert die BERU AG das Tire Safety System TSS an die Hersteller Porsche, BMW, Audi, VW, Bentley, Ferrari, Land Rover und DaimlerChrysler. BERU wird sich zukünftig auf den europäischen Markt und die deutschen Hersteller, mit denen gemeinsam die Spezifikationen für die Reifendruck-Kontrolle entwickelt wurden, konzentrieren. Mit einem neuartigen modularen Systemansatz wird BERU je nach Kundenbedürfnis das Anforderungsprofil des Reifendruck-Kontrollsystems individuell ausrichten und auch in Europa eine kosteneffiziente Kombination von Elektronischem Schließsystem (Keyless Start/Keyless Go) mit dem Reifendruck-Kontrollsystem TSS auf den Markt bringen. BERU beteiligt sich auch weiterhin an allen Ausschreibungen auf dem nordamerikanischen Markt, wenn es sich um höherwertige Plattformen mit hohen technologischen Ansprüchen handelt. Das Management wird den Ausbau der Sparte mit Nachdruck verfolgen und geht von einem weiterhin hohen ertragsorientierten Wachstum der Sparte in den Folgejahren aus. Ausblick BERU geht von einem weiterhin schwierigen Marktumfeld aus. Das Management plant, den Umsatz aus organischem Wachstum auf dem Vorjahresniveau zu halten beziehungsweise moderat zu steigern und den um Einmaleffekte bereinigten Ertrag analog zu entwickeln. »Wir bewegen uns derzeit sicher in einem besonders schwierigen konjunkturellen Branchenumfeld. Neben dem weiterhin wachsenden Dieselgeschäft wird BERU aber auch aus den im vierten Quartal in der Golf-Plattform neu anlaufenden PTC-Zuheiz- und Dieselsofortstartsystemen Umsätze generieren, sowie aus der anlaufenden Zündspulenproduktion für Renault. In Europa gehen wir davon aus, doppelt so viele Reifendruck-Kontollsysteme zu verkaufen wie im letzten Jahr. Gleichzeitig arbeiten wir mit Nachdruck daran, im Rahmen unseres Effizienzprogramms die Kosten zu senken und das Breakeven-Level bereits bei weniger als 200.000 gebauten Systemen zu erreichen«, so Ulrich Ruetz, Vorsitzender des Vorstandes der BERU AG.
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