Special Runderneuerung, Teil 2
Runderneuerung, die zweite. Nachdem wir im April die Bewertung der ECE-Regelungen 108/109 und ihrer Auswirkungen für die Branche sowie die Entwicklung des Marktes für runderneuerte Reifen anhand der Zahlenwerte bis einschließlich 1997 diskutierten, liegen im Mai nunmehr auch die Zahlen für das vegangene Jahr vor. Ob und vor allem was hat sich geändert? Der BRV hat seine 98er Prognose hinsichtlich des lnlandsabsatzes runderneuerter Pkw-Reifen deutlich nach unten korrigieren müssen. Statt der erwarteten 4,1 Millionen Einheiten wurden nur 3,2 Millionen abgesetzt. Diese Zahl findet sich in der Ende April veröffentlichten BRV-/BBE-Studie zum Runderneuerungsmarkt, die alljährlich in aktualisierter Fassung erscheint. Die Runderneuerungsquote ist damit in diesem Bereich um exakt zwei Prozent auf nunmehr 7,8 Prozent abgesunken. Besonders hart traf es dabei den Sommerreifen-Sektor. Verantwortlich für diese Entwicklung ist neben der Erhöhung des H-, V-, Z-Anteiles in der Erstausrüstung laut BRV vor allem der Preisrückgang bei Neureifen durch Zweitmarken und Billigimporte, durch den der Preisvorteil für runderneuerte Reifen zusehends schwindet. Die Inlandsverfügbarkeit runderneuerter Winterreifen zeigte sich 1998 trotz eines Minus von 17 Prozent (!) immerhin stabiler als das Sommerreifen-Segment (-31 Prozent!). Die inländischen Runderneuerer konnten ihren Beitrag an der Winterreifen-Runderneuerung laut der BRV-/BBE-Untersuchung mit einem Stückzahlenrückgang von zwei Prozent zum Vorjahr behaupten. Dies liegt u.a. daran, daß einige Runderneuerer angesichts der Marktlage ihre Produktion von Sommer- auf Winterreifen umgestellt haben. Da im Lkw-Bereich nach Maßgabe des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie e.V. (W.d.K.) die Klasseneinteilung für Llkw und Lkw im letzten Jahr geändert wurde (17,5″-Dimension zählt nun zu Lkw und nicht mehr wie bisher zu den Llkw), ist eine Vergleichbarkeit mit den 97er Werten zwar nicht mehr gegeben. Dem Rückgang im Bereich der Dimensionen von 14 bis 16 Zoll mit geschätzten fünf bis zehn Prozent steht laut den Marktdaten ein stabiles Niveau ab der Größe von 17,5 Zoll gegenüber. Der Gesamtanteil der Lkw-Runderneuerung am Ersatzgeschäft beträgt damit 47,3 Prozent, in der Llkw-Klasse sind es hingegen nur acht Prozent. Mehr dazu in Heft 5/99 der NEUE REIFENZEITUNG.
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