Kieselsäure von Evonik ab 2015 aus Brasilien
Evonik Industries hat mit der Basisplanung für eine Produktionsanlage für gefällte Kieselsäure in Brasilien begonnen. Vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Gremien will Evonik die Anlage im Jahr 2015 fertigstellen und dann gefällte Kieselsäure aus lokaler Produktion in der Region Südamerika vermarkten. Die geplante Anlage in Americana mit einem Investitionsvolumen in einem mittleren zweistelligen-Millionen-Euro-Bereich wäre die erste Kieselsäureproduktion von Evonik in Südamerika. Die Kieselsäure mit dem Markennamen „Ultrasil“ wird insbesondere in energiesparenden Leichtlaufreifen sowie als „Sipernat“ in der Futter- und Nahrungsmittelindustrie sowie in der Farben- und Lackindustrie eingesetzt.
In Südamerika und insbesondere in Brasilien steigt die Nachfrage nach gefällter Kieselsäure stark. Gründe hierfür liegen unter anderem in dem deutlichen Wachstum der dortigen Automobilindustrie. „Mit unserem Expansionskurs wollen wir das Wachstum unserer globalen Schlüsselkunden insbesondere aus der Reifenindustrie begleiten“, sagt Dr. Thomas Haeberle, im Vorstand von Evonik zuständig für das Segment Resource Efficiency. Auf Grund der geplanten Kennzeichnungspflicht für spritsparende Reifen in Brasilien rechnet Evonik mit zusätzlicher Nachfrage.
Nach Schätzungen von Experten wächst der Markt für Leichtlaufreifen weltweit in den nächsten fünf Jahren um gut 18 Prozent jährlich. Evonik will daher seine globalen Kieselsäurekapazitäten spürbar ausbauen: Alleine bis 2014 sollen die Kapazitäten um circa 30 Prozent im Vergleich zu 2010 wachsen.
So hatte das Spezialchemieunternehmen Ende des Jahres 2012 angekündigt, seine Jahreskapazität für gefällte Kieselsäure im US-amerikanischen Chester um rund 20.000 Tonnen zu erweitern. Die Anlage in den USA mit einer Investitionssumme im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich soll 2014 in Betrieb gehen. Der geplante Ausbau in Nord- und Südamerika folgt auf Erweiterungen in Asien und Europa.
Durch den Einsatz von Kieselsäuren in Kombination mit Silanen können Reifen produziert werden, die durch einen deutlich geringeren Rollwiderstand zur Einsparung von bis zu acht Prozent Kraftstoff führen (im Vergleich zu herkömmlichen Pkw-Reifen). Dr. Johannes Ohmer, Leiter des Geschäftsbereichs Inorganic Materials von Evonik: „Wir bieten als einziger Hersteller beide Komponenten an und sind so für unsere Kunden aus der Reifen- und Gummiindustrie ein kompetenter Partner für leistungsfähige Reifenmischungen.“
Evonik ist einer der führenden Hersteller von Kieselsäuren. Insgesamt verfügt das Unternehmen bei gefällten und pyrogenen Kieselsäuren sowie den Mattierungsmitteln über eine weltweite Kapazität von rund 500.000 Tonnen jährlich. dv
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