Positives Zwischenfazit zur Aktion „Safety First – Reifen und Sicherheit“
Da bei Fahranfängern abgesehen von Alkohol- und Drogenkonsum, Selbstüberschätzung, einer erhöhten Risikobereitschaft oder mangelnder Erfahrung laut Dekra vor allem erhebliche Sicherheitsmängel an ihrem Fahrzeug – hierbei insbesondere auch in Bezug auf Bereifung, Bremsen und Fahrwerk – ursächlich für eine hohe Unfallquote der 18- bis 24-jährigen sind, haben sich Top Service Team und Pirelli Gedanken gemacht, wie man hier gegensteuern könnte. Vor diesem Hintergrund wurde im vergangenen Jahr die Fahrschulkampagne „Safety First – Reifen und Sicherheit“ gemeinschaftlich von beiden Partnern gegründet. Nach inzwischen 15 Monaten ziehen sie ein positives Zwischenfazit: Mittlerweile sollen sich bundesweit über 320 Fahrschulen der Aktion angeschlossen haben, um ihren Schülern ein Mehr an Reifenwissen vermitteln zu können. Angesichts dieses Erfolges will man die Kampagne weiter fortsetzen.
„Wir stellen in Gesprächen mit Führerscheinneulingen immer wieder fest, dass es mit ihrem Wissen um den Einfluss der Reifen auf die Fahrsicherheit nicht zum Besten steht“, berichtet Hermann Lorenz, Geschäftsführer der Reifen Lorenz GmbH (Lauf/Pegnitz). Das fehlende Wissen und der meist schmale Geldbeutel ließen sie häufig am falschen Ende sparen und minderwertige Reifen kaufen. Dadurch aber steigerten sie ihr ohnehin schon hohes Unfallrisiko. „In 25 Prozent von 11.400 untersuchten Pkw-Unfällen hätten bessere Reifen die Verletzungsschwere verringert“, erklärt Professor Dietmar Otte, Leiter der Unfallforschung der Medizinischen Hochschule Hannover, mithilfe entsprechender Studienergebnisse, dass die Qualität der Reifen Einfluss darauf hat, ob es in kritischen Situationen zu Unfällen kommt oder wie schwer ein Crash verläuft.
Dass junge Fahrer so wenig über diese Zusammenhänge wissen, führt Gerd Wächter, Geschäftsführer der Reifenhandelskooperation Top Service Team (Isernhagen) nach Auswertung einer Onlineumfrage bei über 200 Fahrlehrern darauf zurück, dass das Thema Reifen im Unterricht lediglich „im Schnelldurchgang abgehandelt“ wird. „Doch den Fahrlehrern kann kein Vorwurf gemacht werden. Der Gesetzgeber schreibt lediglich 21 Pflichtstunden bis zur Fahrprüfung vor. Angesichts der Fülle des Stoffes bleiben da für die Reifen pro Kurs kaum 25 bis 30 Minuten“, so Wächter dazu, wie die Idee zur Kampagne „Safety First – Reifen und Sicherheit“ in Zusammenarbeit mit Pirelli Deutschland entstand. Mit ihr will man Fahrlehrer dabei unterstützen, die zur Verfügung stehende Zeit optimal nutzen und die Fahrschüler für die Bedeutung guter Reifen zu sensibilisieren.
„Die hohe Unfallquote der Fahranfänger kann uns nicht kalt lassen. Denn die Sicherheit im Straßenverkehr ständig zu erhöhen, treibt Pirelli Ingenieure seit vielen Jahren an. Erstklassige Reifen tragen viel dazu bei, dieses Ziel zu erreichen, doch das richtige Bewusstsein der Autofahrer muss zwingend hinzukommen. Es zu bilden, gehört zu den schwierigen Aufgaben der Fahrlehrer. Mit unserem Engagement bei ‚Safety First – Reifen und Sicherheit’ wollen wir sie unterstützen, diese Aufgabe zu meistern“, erläutert Christina Schüßler, Managerin Trade Marketing Pirelli Deutschland, das Engagement des Reifenherstellers für die Aktion. „Die Fahrlehrer erhalten kostenfrei praxisnahes Wissen, auf den Fahrschulunterricht zugeschnittenes Lehrmaterial und Zugang zum Top-Service-Team-Informationsnetzwerk“, skizziert Wächter das Leistungsspektrum für die teilnehmenden Fahrschulen.
Kern der Kampagne sind demnach allerdings Informationsveranstaltungen für Fahrlehrer, die bei Gesellschaftern von Top Service Team ausgerichtet werden. In den vergangenen 15 Monaten wurden solche Treffen bei der Heinrich Nabholz Autoreifen GmbH (Gräfelfing), der Reifen Stiebling GmbH (Herne), der Gummi-Berger Hans Berger KG (Gummersbach), der Emigholz GmbH (Bremen), der Dresdner Reifenzentrale GmbH (Dresden), der Reifen Lorenz GmbH (Filiale Nürnberg), der Reifen Helm GmbH (Hamburg) sowie der Reifenhaus Caspar Wrede GmbH (Münster) durchgeführt. Im Verlauf der Veranstaltung aktualisieren Pirelli und die Fachhändler das Reifen-Know-how der Teilnehmer. Im Anschluss daran wird den Fahrlehrern der Austausch unter anderem mit Verkehrspolitikern, Verkehrspsychologen und Verkehrspolizisten ermöglicht, um Möglichkeiten zu finden, wie die hohe Unfallquote der Fahranfänger dauerhaft gesenkt werden kann.
Moderiert werden die Treffen von Eberhard Pilot, geschäftsführender Gesellschafter der Pilot:Projekt GmbH (Hannover). Denn die Agentur hat die Kampagne „Safety First – Reifen und Sicherheit“ konzipiert und betreut die Realisation ihrer Maßnahmen. Dazu gehört beispielsweise, dass die Teilnehmer nach jedem Termin entsprechendes Lehrmaterial erhalten. Darunter die Broschüre „Reifengrundlagen für Fahrlehrer“, die Norbert Allgäuer-Wiederhold, Leiter Pirelli Tyre Campus, eigens für die Zielgruppe zusammengestellt hat. Sie enthält Informations- und Unterrichtsmaterial und soll bei den Fahrlehrern gut ankommen: Laut einer Onlineumfrage unter teilnehmenden Fahrschulen im September 2012 erklärten 98,3 Prozent der Befragten, die Unterlagen zur Vorbereitung des Unterrichts einzusetzen.
Auch ein 150 mal 85 Zentimeter großes Unterrichtsposter wurde von 94,3 Prozent der Fahrlehrer als gut oder sehr gut bewertet. Gleiches gilt für ein zwölfseitiges Reifenhandbuch im Handschuhfachformat, das unter anderem Einblicke in das Reifeninnere gewährt, Tipps zur Umrüstung gibt und aktuelle Themen wie das EU-Reifenlabel aufgreift: Die Broschüre soll von 99 Prozent der befragten Fahrlehrer gut bis sehr gut beurteilt worden sein. Ein in diesem Jahr ergänzend zu alldem eingerichtetes Informationsportal (www.team-safety-first.de) samt Onlinenewsletter wird offenbar ebenfalls gut von der anvisierten Zielgruppe angenommen. Bei der Onlineumfrage erklärten 100 Prozent der teilnehmenden Fahrlehrer, es lohne sich, das Portal zu besuchen. Dessen Inhalte seien informativ (53,8 Prozent) bzw. sehr informativ (46,2 Prozent).
Um all dies bzw. die Kampagne selbst noch bekannter zu machen, wurde „Safety First – Reifen und Sicherheit“ in diesem Jahr übrigens beim von über 1.300 Fahrlehrern besuchten vierten Deutschen Fahrlehrerkongress in Berlin präsentiert. Nicht nur Gerhard von Bressensdorf, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. (BVF), sowie die Vorstände der 17 BVF-Landesverbände sollen sich am Stand der Kampagne ein Stelldichein gegeben haben, sondern vor allem auch mehr als 130 Fahrschulinhaber, die sich vor Ort Details der Aktion erläutern ließen. Eigens dazu waren außer Gerd Wächter auch die Projektverantwortlichen von Pirelli Deutschland in die Bundeshauptstadt gekommen: Dr. Pedro Navarro Both, Leiter Vertrieb Reifenersatzgeschäft, Kathrin Brehme, Leiterin Consumer und Trade Marketing, sowie Jens Krieger, Operations-Manager Reifenhandel. Unterstützt wurden sie von Eberhard Pilot und Collin Scholz, Mitglied der Pilot:Projekt-Geschäftsleitung.
„Die Teilnahme am Fahrlehrerkongress war ein voller Erfolg“, lautet das Fazit von Kathrin Brehme. „In den über 130 persönlichen Gesprächen erhielten wir viel Beifall für die Unterrichtsmaterialien und die Kampagnenwebsite. Darüber hinaus gaben uns die Fahrlehrer wertvolle Anregungen, wie wir sie künftig noch zielgerichteter unterstützen können“, ergänzt sie. „Das große Interesse und der Zuspruch der Fahrlehrer tragen dazu bei, die Bekanntheit der Kooperation und ihrer Gesellschafter zu steigern und den Stellenwert guter Reifen bei Fahrschülern und deren Eltern zu erhöhen. Innerhalb der vergangenen 15 Monate haben sich bundesweit 322 Fahrschulen der Kampagne angeschlossen. Bei jeder Infoveranstaltung für Fahrlehrer waren im Schnitt 23,5 Fahrschulen vertreten. Das sind gute Gründe, die Kampagne ‚Safety First – Reifen und Sicherheit’ fortzusetzen“, steht für Wächter ein weiteres Engagement von Top Service Team rund um die Aktion außer Frage. cm
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