Neuer Reifendruckwächter von Continental
Continental führt in Europa das Reifendrucküberwachungssystem ContiPressureCheck für Nutzfahrzeugreifen ein. Das Kontrollsystem erkennt frühzeitig einen schleichenden Druckverlust im Reifen und warnt den Fahrer. Das gibt ihm die Möglichkeit, im Vorfeld zu handeln, um mögliche Folgeschäden zu verhindern und konstant mit dem korrekten Reifendruck unterwegs zu sein. Unfreiwillige Stopps sollten damit der Vergangenheit angehören. Auf der 64. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover hat Continental sein Reifendrucküberwachungssystem erstmals in Europa einem breiten Publikum präsentiert.
„Mehr als 90 Prozent aller Reifenpannen geht laut Untersuchungen ein schleichender Druckverlust im Reifen voraus. Diese lassen sich zukünftig mit ContiPressureCheck zuverlässig vermeiden“, sagt Herbert Mensching, Leiter Marketing und Vertrieb Lkw-Reifen für Europa, den Mittleren Osten und Afrika (EMEA). Das Luftdruckprüfsystem von Continental könne aber nicht nur Reifenpannen verhindern, sondern trage auch zur Kostensenkung im laufenden Betrieb bei. Jeder Lkw-Reifen sei hierzulande im Schnitt mit ca. zwölf Prozent zu geringem Luftdruck unterwegs. Das erhöht den Rollwiderstand und lässt den Kraftstoffverbrauch sowie CO2-Emissionen nach oben schnellen. Gleichzeitig nimmt schon bei geringfügig zu wenig Reifendruck die Walkbewegung zu. Das erhöht die Temperatur des Reifens und verkürzt seine Lebensdauer. Hingegen verstärkt ein zu hoher Druck im Pneu den Abrieb oder macht ihn ungleichmäßig, was ebenfalls das Reifenleben verkürzt.
Um das zu verhindern, misst ContiPressureCheck permanent alle paar Sekunden Luftdruck und Temperatur eines jeden einzelnen Reifens am Lastzug und stellt die Werte im Fahrerinformationsdisplay im Cockpit dar. Dafür wurden Sensoren, Datenprozessor und Übertragungssystem in einem einzigen Modul integriert. Diese Einheit befindet sich in einer Gummischale, die im Inneren des Reifens auf der Rückseite des Laufstreifens sitzt und sich im Nachrüstverfahren an jeder beliebigen Reifenmarke aufkleben lässt.
Der Prozessor zeichnet die von den Sensoren ermittelten Werte für Luftdruck und Temperatur kontinuierlich auf und sendet die Reifendaten drahtlos per Funk an die Empfänger am Lkw und Anhänger. Diese elektronische Kontrolleinheit übermittelt die ausgewerteten Daten auf das Display im Fahrerhaus. Hier kann der Fahrer sie auf Wunsch jederzeit abrufen und den Zustand seiner Reifen in Echtzeit überwachen. Bei Diskrepanzen zwischen dem vorgegebenen und aktuellen Reifenluftdruck warnt ContiPressureCheck den Fahrer sofort, sodass er unverzüglich wieder den korrekten Luftdruck im Reifen einstellen kann. Bei plötzlichem Luftverlust schlägt das System zusätzlich Alarm.
ContiPressureCheck generiert die Druck- und Temperaturdaten mittels eines direkt am Reifen montierten Sensors. Das habe den Vorteil – so der Anbieter –, dass die Technik beispielsweise vor Steinschlägen geschützt ist und der Sensor Temperaturwerte direkt im Pneu ermitteln kann. Auch behindert der Sensor die Reifenmontage an dieser Position nicht. Das System erscheint einfach und schnell zu installieren und lässt sich auch nachträglich beim Reifenwechsel integrieren. Müssen Reifen getauscht werden, lassen sich die Sensoren abnehmen und auf neueren Reifen weiterhin nutzen. Der Energievorrat der Batterien reiche, heißt es, etwa sechs Jahre oder zirka 600.000 Kilometer, was mehr als einem Reifenleben entspricht. ContiPressureCheck soll ab Frühjahr 2013 in europäischen Märkten – beginnend mit Deutschland, Polen, den Beneluxländern und der Türkei – eingeführt werden. dv
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