Fabrik der vormaligen GPX International in China über Maine an Trelleborg
Der amerikanische Spezialreifenhersteller und -vertreiber GPX International Tire Corporation (Malden/Massachusetts) hatte im Oktober 2009 Insolvenz anmelden müssen und sollte anschließend filetiert werden. Ein Baustein im Restrukturierungsplan war der wenige Monate später erfolgte Verkauf des Vollgummireifengeschäftes mit den Standorten Gorham (Maine, ein Reifenwerk), Red Lion (Pennsylvania, ein Räderwerk) und der Produktion im chinesischen Hebei (Ostchina, bekannt unter dem Namen Starbright) an ein Unternehmen, das in Anlehnung an einen ehemaligen Industriereifenanbieter Maine Industrial Tire heißen sollte. Jetzt hat Trelleborg das Werk von Maine Industrial Tire LLC am Standort Xingtai mit etwa 180 Beschäftigten für etwa 11,5 Millionen Euro übernommen, womit der Verkaufspreis und Investitionen über einen Zeitraum von drei Jahren abgedeckt sind. Bereits im zweiten Quartal soll der erste Reifen mit dem Namen Trelleborg auf der Seitenwand in der Fabrik gefertigt werden.
Trelleborg betritt damit den chinesischen Markt für Spezialreifen, womit vor allem solche gemeint sind, die in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Es ist das erste westliche Unternehmen mit einer eigenen Agrarreifenfertigung im Lande. Die Produktion soll zwar weitgehend auf einheimische Verbraucher abgestimmt sein, aber auch die Bedürfnisse westlicher Kunden im chinesischen Markt abdecken. Das neue Werk würde aber darüber hinaus die Wettbewerbsfähigkeit von Trelleborg Wheel Systems (TWS) auf anderen Märkten durch eine Ausweitung der Produktrange und eine kosteneffiziente Fertigung stärken, heißt es in einer Erklärung des Unternehmens.
„Unsere Verbraucher werden in zunehmendem Maße global“, sagt Maurizio Vischi, Präsident der Sparte TWS, die für etwa elf Prozent des Konzernumsatzes steht. Diese Kunden würden sich in zunehmendem Maße in Asien etablieren, und die Akquisition sei ein ausgezeichneter Weg, im sich rapide entwickelnden chinesischen Markt Fuß zu fassen. „Die Akquisition verleiht uns eine führende Stellung in diesem expansiven Markt“, so Vischi weiter. In China gebe es ein enormes Potenzial an landwirtschaftlichen Maschinen. Schließlich würden noch mehr als 50 Prozent der Arbeiten mit Muskelkraft durchgeführt und der Wandel, mehr Fahrzeuge und Maschinen in der Landwirtschaft zu nutzen, finde sehr schnell statt. detlef.vogt@reifenpresse.de
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