Schaeffler will Personalkosten in Schweinfurt senken – Pakt
Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertreter der Schaeffler KG haben sich am Standort Schweinfurt auf ein Maßnahmenpaket zur Senkung der Personalkosten geeinigt. Die aufgrund der schwachen Nachfrage notwendigen Anpassungen belaufen sich insgesamt auf 50 Millionen Euro. Die Einsparungen werden über natürliche Fluktuation, freiwillige Aufhebungsverträge und Altersteilzeit sowie durch entgeltwirksame Verkürzungen der Arbeitszeit und die weitere Nutzung der Kurzarbeit erreicht. Die Auszubildenden werden übernommen. Die Vereinbarung schließt betriebsbedingte Kündigungen in der Schaeffler KG am Standort Schweinfurt bis zum 30. Juni 2010 aus. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass die Talsohle der wirtschaftlichen Entwicklung erreicht ist und sich die Märkte 2010 wieder leicht erholen. „Sollte sich diese vorsichtig positive Prognose im Laufe des Jahres als nicht haltbar erweisen, sind sich Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertreter darüber einig, dass weitergehende Maßnahmen erforderlich sein werden. Diese können dann auch die Gründung von Transfergesellschaften und betriebsbedingte Kündigungen mit einschließen“, heißt es dazu in einer Presseerklärung der Schaeffler-Gruppe.
„Mit dem nun vereinbarten Maßnahmenpaket erreichen wir die aus heutiger Sicht notwendige Kostensenkung. Um weitergehende Maßnahmen auszuschließen, brauchen wir jedoch auch eine Belebung der Nachfrage auf den internationalen Märkten. Wichtig ist jetzt, dass wir auch an den anderen Standorten die Verhandlungen zügig zu Ende führen und zu vernünftigen Lösungen kommen“, so Klaus Widmaier, Geschäftsleitung Personal der Schaeffler Gruppe Industrie. „Der Kompromiss trägt den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung und hält dabei die Belastungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so gering wie möglich“, sagte Norbert Lenhard, Vorsitzender des Betriebsrats am Standort Schweinfurt und Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Schaeffler KG. „Mit dieser Vereinbarung gewinnen wir Zeit für sozialverträgliche Lösungen. Wir halten Beschäftigte im Betrieb, falls die wirtschaftliche Erholung früher kommt als erwartet.“
Die Maßnahmen wurden der Belegschaft von Betriebsrat und Werkleitung in einer Betriebsversammlung am 28. Juli vorgestellt und erläutert. Beide Seiten betonten, dass es aufgrund der weltweiten wirtschaftlichen Situation keine Alternative zu den Kostenanpassungen gebe. Infolge der Umsatzrückgänge hatte die Schaeffler Gruppe im Mai angekündigt, die Personalkosten in Deutschland durch standortspezifische Maßnahmen um insgesamt 250 Millionen Euro zu reduzieren. Insgesamt rechnet das Unternehmen für 2009 mit einem Jahresumsatz von rund 7,5 Milliarden Euro gegenüber 8,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass die Märkte erst 2012/13 wieder das Niveau von 2008 erreichen werden.
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