Continental fährt Produktion in deutschen Fabriken zurück

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Auch die Continental plant in ihren deutschen Reifenwerken Produktionsanpassungen über die Festtage. Während in allen drei Fabriken – Korbach, Hannover-Stöcken und Aachen – Überstunden abgebaut und um mehrere Tage verlängerte Werksferien geplant werden, wird es in Korbach und Stöcken darüber hinaus auch Kurzarbeit geben. Im Werk in Korbach, wo derzeit vorwiegend Pkw-Winterreifen sowie Industriereifen gefertigt werden, soll es „mehrere Tage“ Kurzarbeit geben, so Alexander Lührs, Leiter Öffentlichkeitsarbeit Pkw-Reifen, gegenüber Reifenpresse.de. Die Kurzarbeitstage werden direkt vor die Unterbrechung der Produktion über Weihnachten gelegt; die Maßnahme sei bereits beantragt. Ob es vor dem Hintergrund des „schwierigen Marktumfeldes“ und der kaum vorherzusagenden Entwicklung im kommenden Jahr weitere Kurzarbeitstage in Korbach geben wird, könne man derzeit nicht sagen, so der Unternehmenssprecher. Im Reifenwerk in Korbach werden jährlich rund zehn Millionen Pkw-Reifen gefertigt.

Im Lkw-Reifenwerk in Hannover-Stöcken werden die Maßnahmen noch weiter gehen als in Korbach. Wie Udo Brandes, Leiter Öffentlichkeitsarbeit Lkw-Reifen, gegenüber Reifenpresse.de betont, beginne die Kurzarbeit in Stöcken mit der Frühschicht am 4. Dezember. Von der Maßnahme betroffen sein werden 652 der 1.200 in der Reifenfertigung beschäftigten Mitarbeiter am Standort. Dies allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Arbeitszeit- oder Urlaubskonten keine andere Möglichkeit mehr zulassen. Der komplette Abbau von Überstunden habe natürlich Vorrang vor Kurzarbeit, so Brandes weiter.

Derzeit sei die Maßnahme – Kurzarbeit bzw. Abbau von Überstunden in der Lkw-Reifenproduktion in Stöcken – bis zum 5. Januar 2009 vorgesehen. Eine Verlängerung oder eventuell Verkürzung der Produktionspause werde man „situationsabhängig prüfen“, wobei ein vorzeitiger Abbruch durch eine deutliche Zunahme bei der Nachfrage nach Lkw-Reifen eher unwahrscheinlich sei. Gerade die großen Erstausrüstungskunden im Nutzfahrzeugbereich planten ebenfalls Produktionskürzungen und Werksstilllegungen. Jeder vierte am Standort gefertigte Lkw-Reifen (im Jahr rund 1,3 Millionen) wird in der Erstausrüstung verbaut.

Im Werk in Aachen (derzeit vorwiegend Sommerreifen sowie SSR-Notlaufreifen) werde man hingegen vermutlich ohne Kurzarbeit auskommen; ein Abbau von Überstunden sowie verlängerte Werksferien über Weihnachten soll es aber auch hier geben.

Insgesamt wolle die Continental mit den getroffenen Maßnahmen ihre deutschen Produktionsstandorte sowie die dortigen Arbeitsplätze sichern. Der Erfolg wird sicherlich sehr davon abhängen, wie sich die Nachfrage im kommenden Jahr entwickeln wird.

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