Doublestar überrauscht mit neuer Volte zur Kumho-Tire-Übernahme – Platzt der Deal?
Neue Wendung in der geplanten Übernahme von Kumho Tire durch Qingdao Doublestar. Medienberichten zufolge wolle der chinesische Bieter für den zweitgrößten südkoreanischen Reifenhersteller nun nicht mehr die ursprünglich vereinbarten 955 Milliarden Won (714 Millionen Euro) bezahlen. Stattdessen verlangt Doublestar nun einen pauschalen Preisnachlass von zehn Prozent, also in Höhe von 95 Milliarden Won (71 Millionen Euro). Platzt der geplante Verkauf am Ende noch?
Zuvor hatten die Gläubiger um die Korea Development Bank (KDB) bereits zusagen müssen, für 20 Jahre 0,5 Prozent des Kumho-Tire-Umsatzes für die Nutzung der Markenrechte durch Doublestar an Park Sam-Koo, Chairman der Kumho Asiana Group und damit Inhaber der Kumho-Markenrechte, zu leisten, die dieser gefordert hatte. Dieses Entgegenkommen der Gläubiger, um den Deal zu retten, bedeutet aber Zusatzkosten von 270 Milliarden Won (202 Millionen Euro) über 20 Jahre. Oder anders formuliert: Ein Nachlass in Höhe von über 28 Prozent. Offensichtlich entwickelt sich der Verkauf demnach finanziell betrachtet deutlich schlechter als Anfang des Jahres vereinbart, summieren sich die Nachlässe/Zusatzkosten mittlerweile doch auf 38 Prozent des ursprünglichen vereinbarten Verkaufspreises von 955 Milliarden Won.
Beobachter sehen in der neuesten Volte der vermeintlichen Kaufinteressenten aus China den Versuch, sich aus dem kompletten Verfahren zu verabschieden. Die aktuelle Doublestar-Forderung nach einem pauschalen Preisnachlass jedenfalls macht den Anfang des Jahres geschlossenen Verkaufs- und Kaufvertrag (SPA) nichtig, sind sich alle einig, die Einblick in die juristischen Vorgänge haben. Verschiedene Medien in Südkorea gehen unterdessen bereits davon aus, dass nunmehr alle wieder ‚Zurück auf Los‘ gehen müssen – Chairman Park könnte am Ende doch noch seinen Reifenhersteller zurückkaufen können, zeigen sich doch augenscheinlich auch die Gläubiger mittlerweile gesprächsbereiter, ob Park den Reifenhersteller allein oder mittels eines Finanzkonsortiums kaufen können darf. Letztere Lösung hatte Park immer angestrebt. ab
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!