WdK: Reifenbranche tritt auf der Stelle – bestenfalls
Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) sieht zur Jahresmitte eine „leichte Umsatzausweitung“. Einem guten Geschäftsverlauf in den ersten drei Monaten 2014 folgte eine deutlich schwächere Entwicklung im zweiten Quartal, bilanziert der Verband jetzt in einer Mitteilung. In Summe erhöht sich der Branchenumsatz zur Jahresmitte nur mäßig um 0,6 Prozent gegenüber 2013. „Erneut können die Reifenhersteller keine Umsatzausweitung erzielen. In wichtigen europäischen Abnehmerländern stockt die Nachfrage“, so der WdK. Die Hersteller technischer Elastomererzeugnisse (TEE) verzeichneten hingegen sowohl im In- als auch im Ausland Umsatzzuwächse. Die Produktion der Unternehmen der Branche habe im ersten Halbjahr insgesamt um zwei Prozent gegenüber dem Volumen von 2013 gesteigert werden können; der Beschäftigtenstand zeige sich als stabil.
Die deutsche Kautschukindustrie nahm den Schwung des starken Schlussquartals 2013 mit in das Jahr 2014 und verbuchte im erste Quartal in nahezu allen Bereichen kräftige Umsatzzuwächse. Begünstigt wurde diese Entwicklung allerdings auch durch ein schwaches Vorjahresquartal und mehr Arbeitstage. Im zweiten Quartal hingegen ließ die Dynamik nach und der Geschäftsverlauf verzeichnete für TEE eine Seitwärtsbewegung. „Bei Reifen sanken die Umsätze sogar unter das Vorjahresvolumen“, so der Verband.
Der Branchenumsatz stieg insgesamt gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 um 0,6 Prozent auf 5,84 Milliarden Euro. Im Inland erhöhte sich der Umsatz um 0,5 Prozent auf 4,04 Milliarden Euro. Das Auslandsgeschäft profitierte von starken Nachfrageregionen, litt anderseits aber auch unter der anhaltend schwachen Nachfrage wichtiger europäischer Handelspartner wie Frankreich und Italien. Alles in allem wurde der Auslandsumsatz um 0,7 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro ausgeweitet.
Der milde Winter bewirkte im Reifenersatzgeschäft eine sehr niedrige Nachfrage nach Winterreifen zum Jahresbeginn. Dafür zog das Geschäft mit Sommerreifen früh an. Nach einem Peak im März schwächte es sich allerdings Monat für Monat ab und lag zur Jahresmitte nur noch knapp über dem Vorjahresvolumen. Auch die Erstausrüstungsumsätze konnten trotz gestiegener Abrufe kaum Zuwächse verzeichnen. Der Inlandsumsatz der Reifenhersteller von 2,14 Milliarden Euro trat daher mit einem geringfügigen Plus von 0,2 Prozent im ersten Halbjahr auf der Stelle.
Im Reifenexportgeschäft werden überwiegend europäische Märkte, zumeist über konzerninterne Lieferungen, bedient. Die Auslandsnachfrage erreichte im ersten Halbjahr nie das Ausmaß des Vorjahres. Der Exportumsatz mit Reifen sank um 1,8 Prozent auf rund 500 Millionen Euro. ab
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