Es waren gute Jahre – NRZ-Herausgeber Klaus Haddenbrock verstorben
Am 25. August 2021 ist Klaus Haddenbrock im Alter von 77 Jahren verstorben. Die Belegschaft der NEUE REIFENZEITUNG in Stade und ihrer Schwestertitel in Großbritannien und Italien trauert gemeinsam mit der Familie Haddenbrock um einen Mann, der vielen Menschen in seinem engen Umfeld ein Vorbild, ein Ideengeber, ein Ratgeber und vor allem ein immer hilfsbereiter Ansprechpartner für alle Sorgen, Nöte und Themen dieser Welt war. Wir werden unseren Gründer schmerzlich vermissen! Unsere Trauer wird lediglich dadurch gemildert, dass ihn der Tod – wenn auch Jahre vor der Zeit – überraschend ereilte. So hatte er es sich gewünscht.
Dass Herr Haddenbrock den Reifenmarkt während der vergangenen 40 Jahre seit der Gründung der NEUE REIFENZEITUNG am heimischen Küchentisch ganz maßgeblich mitgeprägt hat, wissen nicht nur die mittlerweile rund 20 Mitarbeiter in der Verlagsgruppe. Gerade im Reifenmarkt hatte seine Stimme all die Jahre eine große Bedeutung, galt sie doch als unabhängig, sachkundig, wortgewaltig und vor allem als scharfzüngig und damit für Unbeteiligte als überaus unterhaltsam und lesenswert. Diese Rolle im Markt war zwar nie Wunsch und auch kein Lebensziel, entsprach aber durchaus dem Naturell und der Persönlichkeit von Klaus Haddenbrock, der Dinge bewegen wollte, statt bewegt zu werden.
Klaus Haddenbrock scheute bekanntlich keine Auseinandersetzung, nutzte dabei aber nie seine Position im Markt aus, um über einen Beitrag in der NEUE REIFENZEITUNG – also quasi aus der Ferne heraus – übermäßige Kritik zu üben, zu richten oder gar foulzuspielen. Fairness war ihm wichtig, auch wenn er es immer nur schwer vergessen konnte, wenn dasselbe ihm nicht gegönnt wurde. Wenn man ihn daran erinnerte, dass eine Sache doch „schon etliche Jahre her“ war, entgegnete er mitunter schmunzelnd und ohne wirklich nachtragend zu sein: „erst etliche Jahre her“. Darin mochten einige eine gewisse Sturheit erkennen. In jedem Fall lag darin aber eine klare und unverrückbare Berechenbarkeit, die die Dinge auf Kurs hält, von denen eine ganze Firmengruppe und damit viele Menschen und deren Familien abhängen.
Den Sinn für Fairness und Hilfsbereitschaft haben viele Menschen in Klaus Haddenbrocks engerer Umgebung gut gekannt und vor allem geschätzt. Es gibt vermutlich niemanden, der nicht irgendwann einmal einen Chef braucht, der ein Auge zudrückt und zum Weitermachen animiert, anstatt den gemachten Fehler anzuprangern. Dies gelang unserem Gründer und langjährigen Geschäftsführer und Chefredakteur auf unnachahmliche Weise. Jeder in der Belegschaft der NEUE REIFENZEITUNG war im Laufe der Jahre einmal an einem Punkt, an dem es allein nicht mehr weitergeht. Herr Haddenbrock hatte die Mittel, die Möglichkeiten und vor allem das Motiv, um zu helfen: Als ausgebildeter Jurist war es ihm wichtig, anderen Menschen zur Seite zu stehen. Und es war dabei egal, aus welchem Grund Hilfe notwendig geworden war, oder was es bedurfte, um zu helfen. Er half.
Wenn man jemandem etwas wünscht, dann das sprichwörtliche erfüllte Leben, dass sich die Zeit im Hier und Jetzt gelohnt und dass das eigene Dasein Spuren hinterlassen hat. Wenn wir an unsere gemeinsamen Jahre mit Herrn Haddenbrock denken, sehen wir nichts, was uns daran zweifeln lässt: Es waren gute Jahre, auf die wir alle mit großer Freude, mit Stolz und Ehrerbietung für einen Mann zurückblicken, der unser aller Leben geprägt hat und weiterhin prägen wird!
Die Belegschaft der NEUE REIFENZEITUNG
Hinweise zur Beisetzung:
Aufgrund der lokal geltenden Corona-Bestimmungen findet die Trauerfeier in kleinem Kreis statt.
Anstelle von freundlich zugedachtem Blumenschmuck bittet die Familie um eine Spende an „Die Brücke – Hilfe und Halt e.V.“, IBAN: DE39 2415 1005 0000 0394 04, Stichwort: Klaus Haddenbrock.
Vermissen werden wir sein fachliches Wissen,geprägt von einem klaren Menschenverstand !
Mit Klaus Haddenbrock hat die Medienwelt einen profunden Fachjournalisten und Verleger verloren, wie man ihn heute nicht mehr findet. Und einen auch für uns Schweizern jovialen Kollegen und Freund, von dem wir auf unzähligen Pressereisen einerseits die Interessantesten Themen erfahren, anderseits uns über viele fröhliche Stunden in so manch schöner Ecke der Welt freuen durften. Danke, Klaus, dass es dich gab!