Arbeitgeber sollten auf die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter achten
Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften. Auch der Reifenhandel. Um eine Abwanderung der vorhandenen Arbeitskräfte zu verhindern, spielen die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und eine angenehme Arbeitsumgebung eine große Rolle. Barbara Hochbaum, Product Performance Managerin Audit Services der TÜV Süd Management GmbH, erklärt, wie Führungskräfte die Zufriedenheit der Mitarbeitenden messen und entsprechende Maßnahmen ergreifen können, damit sich diese nicht nach einem anderen Job umsehen.
Die Auswahl an Jobangeboten ist derzeit groß. Digitale Bewertungsportale bieten eine hohe Transparenz über Unternehmen und Arbeitssuchende sind informierter als je zuvor. Viele ziehen einen Wechsel schneller in Betracht als früher, da Unternehmen oft mit attraktiven Angeboten über die Arbeit hinaus locken. Für Unternehmen bedeutet die Abwanderung gut eingearbeiteter Mitarbeiter aber einen wirtschaftlichen Schaden. Daher sollten Arbeitgeber auf die Zufriedenheit ihrer Angestellten achten.
Bedürfnisse zu erkennen ist nur möglich, wenn im Unternehmen eine offene Kommunikation über alle Ebenen hinweg herrscht. Nur so können Konflikte angesprochen werden und gemeinsam Verbesserungen erarbeitet werden. Regelmäßige Feedback-Runden und Teamgespräche sind hilfreiche Instrumente zur Kommunikation und geben dem Vorgesetzten Resonanz. Im Idealfall werden die Ursachen im Anfangsstadium ausgeräumt und Konflikte entstehen erst gar nicht. Allerdings sieht die Realität oft anders aus. Sind die Fronten erst verhärtet, wird es immer schwieriger, zu vermitteln. „Eine anonyme Befragung kann in solchen Fällen eine Lösung sein“, erklärt Barbara Hochbaum.
Von einem Mitarbeitenden, der innerlich gekündigt hat, ist nicht mehr viel Engagement zu erwarten. Ein Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat gezeigt, dass eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur und das persönliche Engagement der Mitarbeitenden großen Einfluss auf den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen aller Größen und Branchen haben. „Jeder hat schon einmal die Erfahrung mit unfreundlichem Service im Kundenkontakt gemacht. Häufig steckt dahinter Frust über die eigene Tätigkeit. Die Auswirkung für das Unternehmen ist allerdings fatal, denn ein Kunde wendet sich bei Unzufriedenheit schnell ab“, so Barbara Hochbaum. Viele Unternehmen kombinieren daher die Mitarbeiterbefragung mit einer Abfrage der Kundenzufriedenheit.
Wie kann Mitarbeiterzufriedenheit gemessen werden?
Ein wirksames Tool zur Messung der Mitarbeiterzufriedenheit ist eine Befragung. Diese sollte mit einer klaren Zielformulierung aufgesetzt werden. Zielformulierungen könnten beispielsweise „Verbesserung der Arbeitsatmosphäre“ oder „Senkung des Krankenstandes“ sein. „Aus dem abschließenden Prüfbericht lassen sich Verbesserungspotenziale zur Optimierung der Mitarbeiterzufriedenheit ableiten“, erklärt Barbara Hochbaum.
Eine regelmäßige Folgebefragung, mindestens alle zwei Jahre zeigt auf, ob die eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung ihre Wirkung erzielt haben. Planung und Vorgehen Steht intern die Zielformulierung fest, kann die Suche nach einem externen Partner beginnen. Ein qualifizierter und zertifizierter Partner wird für die Datensicherheit garantieren und nach der Auswertung der Befragung einen Prüfbericht vorlegen. Große Unternehmen binden in diesen Prozess den Betriebsrat von Beginn an ein, um eine möglichst hohe Transparenz im Vorgehen zu gewährleisten. In der Regel wird die Befragung schriftlich oder online erfolgen, alternativ kann die Erhebung auch telefonisch oder persönlich durchgeführt werden. cs
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