Alufelgen-Aufbereitung: Wie aus der Not eine Technologie wurde
1998 führte Roland Fuchs ein System zur professionellen Aufbereitung von Aluminiumfelgen ein. 2018 feiert der Chef von Cartec mit seiner Technologie namens WheelDoctor Jubiläum und erinnert sich an die vergangenen Jahre. „Ich war in den 90er-Jahren viel in Lackierbetrieben unterwegs“, erinnert sich Roland Fuchs. „Das Felgen-Abschleifen mit dem Handschleifer ärgerte mich immer. Denn Spezialisten wissen, dass das exakte Wuchten der Räder nur möglich ist, wenn die Felgen selbst einen gleichmäßigen Rundlauf haben. Doch partielles Ausschleifen verhindert das und führt zu großen Gewichtstoleranzen und somit zu Schwingungsproblemen bei Geschwindigkeiten von etwa 120 bis 140 km/h.“
Dieser Umstand sei für den Smart Repair-Spezialisten der Ansporn gewesen, nach einer neuen Lösung zu suchen. Diese habe er bei einer Messe in England gefunden. Hier stieß er auf die Grundidee des späteren WheelDoctors. Fuchs: „Wir waren allerdings mit den Sicherheitsstandards des Schleifgeräts und Aluminium-Staubsaugers nicht einverstanden. Also haben wir ein schwäbisches Konstruktionsbüro beauftragt, nach den gültigen Maschinenbaurichtlinien den WheelDoctor mit unter anderem weiterentwickelter Rotations-Schleifmaschine und einem eigenen Staubsauger zu konstruieren.“
Die WheelDoctor-Technik sei in einem dreijährigen intensiven Verfahren beim TÜV-Süd in Garching, davon ein Jahr gemeinsam mit Audi, auf Herz und Nieren prüfen geprüft worden. Nach diesem Prüfverfahren sei der bereits seit 2004 existierende Cartec-Grenzwertkatalog weiterentwickelt worden. In ihm sei klar definiert, „was bei der Alufelgen-Aufbereitung erlaubt ist und was nicht“. In seinem technischen Bericht über den Einfluss von Beschädigung und Aufbereitung auf die Betriebsfestigkeit von Leichtmetallrädern, Berichts-Nr. 76232807-1 vom 7.8.2008, bestätige der TÜV: „….., dass bei Einhaltung des Cartec-Grenzwertkatalogs für Beschädigungen, die Betriebsfestigkeit der mit dem WheelDoctor-Verfahren aufbereiteten Felgen nicht beeinträchtigt wird“. Dies sei auch ein Grund, warum der Kauf des WheelDoctors nur in Verbindung mit den Schulungen zur fachgerechten und sicheren Alufelgen-Aufbereitung möglich sei. Mit dem TÜV-Zertifikat und der Entwicklung des Komplettsystems sei 2008 vollends der Durchbruch in der Automobil-Branche gelungen, heißt es aus dem Unternehmen. 2010 seien die Cartec-Grenzwerte für die Alufelgen-Aufbereitung sogar von Automobilherstellern übernommen worden. Außerdem würden sie dem Papier des Fachausschusses Kraftfahrzeug Technik (FKT) vom 05.11.2010 entsprechen, heißt es weiter. Zu den jüngsten wichtigsten Meilensteinen des Unternehmens zähle die Einführung der „Strukturpad-Technologie“, die auch die fachgerechte Aufbereitung von glanzgedrehten Alufelgen ermögliche, „ohne dabei spanabhebend wie bei der CNC-Bearbeitung zu sein“. cs
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