VDA: Internationale Pkw-Märkte im Mai uneinheitlich
Im Mai erzielten die großen Automobilmärkte Westeuropa und China jeweils ein deutlich zweistelliges Wachstum. In den USA hingegen standen zwei Verkaufstage weniger zur Verfügung, daher blieb der Absatz unter dem Vorjahresmonat. Russland und Brasilien fahren weiterhin im Rückwärtsgang, berichtet der Verband der Automobilindustrie (VDA).
Die anhaltende konjunkturelle Erholung in Westeuropa verleiht den Pkw-Märkten weiter Rückenwind: Im Mai stiegen die Neuzulassungen in Westeuropa um 15 Prozent auf mehr als 1,2 Millionen Pkw. In den ersten fünf Monaten stiegen die Pkw-Neuzulassungen in Westeuropa um neun Prozent auf über 6,1 Millionen Einheiten. Dank des starken Wachstums liegt das Marktvolumen bis Mai nur noch rund sieben Prozent unter den Durchschnittsniveau der Vorkrisenjahre 2000 bis 2007. „Die Westeuropa-Zahlen zeigen: In den Krisenjahren haben die Menschen den Wunsch nach einem Neuwagen lange zurückstellen müssen. Jetzt ist die wirtschaftliche Erholung des Kontinents für alle erkennbar – und der Autokauf steht wieder an vorderster Stelle“, so VDA-Präsident Matthias Wissmann.
Der US-amerikanische Markt für Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) ging im Mai mit gut 1,5 Millionen Einheiten um sechs Prozent zurück. Hier wirkte sich vor allem die Tatsache aus, dass im Mai zwei Verkaufstage weniger zur Verfügung standen als im Vorjahresmonat. Die „Daily Selling Rate“, also die Zahl der abgesetzten Fahrzeuge je Verkaufstag, lag im Mai um 15 Prozent über dem Vormonat und zwei Prozent über dem Vorjahresmonat. Zudem ist das aktuelle Marktumfeld weiterhin positiv: Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist gut, die Benzinpreise niedrig und die Finanzierungskonditionen nach wie vor günstig. Im bisherigen Jahresverlauf (Januar bis Mai) liegen die Light-Vehicle-Verkäufe mit rund 7,1 Millionen abgesetzten Fahrzeugen leicht über Vorjahresniveau (+1 Prozent).
In China hingegen beschleunigte sich die Dynamik des Marktes: Mit gut 1,7 Millionen Einheiten stiegen die Pkw-Verkäufe im Mai um knapp 15 Prozent. Der seit Oktober 2015 geltende halbierte Mehrwertsteuersatz für Fahrzeuge bis 1,6 Liter Hubraum wirkt sich offenbar weiterhin positiv auf die Marktnachfrage aus. Im bisherigen Jahresverlauf legte der Neuwagenabsatz auf rund 8,9 Millionen Einheiten zu (+10 Prozent).
Der japanische Pkw-Markt lag im Mai – nach dem ersten Anstieg seit 15 Monaten im April – erneut unter Vorjahresniveau: Die Pkw-Nachfrage gab um 1 Prozent auf 275.500 Einheiten nach. Seit Jahresbeginn ging der Absatz mit 1,8 Millionen Neuwagen um gut fünf Prozent zurück.
Der indische Pkw-Markt lag im abgelaufenen Monat auf stabilem Kurs: Die Neuwagenverkäufe erhöhten sich im Mai auf 231.600 Einheiten (+6 Prozent). Seit Januar wuchs das Verkaufsvolumen um fünf Prozent auf knapp 1,2 Millionen Pkw.
Der russische Light-Vehicle-Markt führte im Mai seinen Sinkflug weiter fort: Der Neuwagenabsatz fiel um gut 14 Prozent auf 107.700 Einheiten. In den ersten fünf Monaten erreichte der russische Light-Vehicle-Markt ein Volumen von 548.100 Neuwagen (-15 Prozent).
In Brasilien wurden im Mai mit 162.300 Einheiten knapp 21 Prozent weniger Pkw und Light Trucks angemeldet als im Vorjahresmonat. Die brasilianische Volkswirtschaft steckt in einer tiefen Rezession. Die Light-Vehicle-Neuzulassungen gingen seit Jahresbeginn um 26 Prozent auf 785.600 Einheiten zurück. dv
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