Personalkarussell bei Bridgestone Deutschland – Mitarbeiter gehen „in Deckung“
Die Mitarbeiter in der deutschen Bridgestone-Zentrale sehen sich seit dem vergangenen Jahr mit einigen Änderungen konfrontiert, die nicht jedem gefallen. Bridgestone erklärt dazu auf Anfrage der NEUE REIFENZEITUNG, es handele sich dabei um „einen natürlichen Weiterentwicklungsprozess“. Bridgestone wolle auch in der DACH-Region Programme implementieren, „die durch Anpassung von Strukturen und Prozessen eine erfolgreiche Umsetzung der folgenden, wesentlichen Punkte sicherstellen: Fokus auf den Endverbraucher, strategische und enge Zusammenarbeit mit den Kunden, Stärkung der Marken und Konzentration auf Produktinnovationen“. Im Klartext bedeutet dies vor allem eins: weitreichende personelle Veränderungen in der gesamten Organisation, die seit dem 1. Mai 2015 unter der Führung von Andreas Niegsch steht. Kenner des Unternehmens und der internen Abläufe betonen dabei gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG, dass es sich bei der jetzt vollzogenen „Anpassung“ um deutlich mehr handele „als eine normale Umstrukturierung“. Es habe jetzt auch langjährige Mitarbeiter „erwischt“, die sich in den Augen einiger „nichts haben zu schulden kommen lassen“; viele Mitarbeiter gingen seither „in Deckung“, heißt es dazu von berufener Seite, und die Stimmung im Unternehmen sei entsprechend „angespannt“.
Die hiesige Bridgestone-Vertriebsorganisation, die sich um die Region Central Europe, also den DACH-Markt, kümmert, hat in den vergangenen Monaten einige ihrer führenden Mitarbeiter im Vertrieb und auch im Back Office ausgetauscht. Nach der Ernennung von Andreas Niegsch zum neuen Geschäftsführer der Bridgestone Deutschland GmbH im vergangenen Frühsommer wurde die Zusammenarbeit mit Personalleiterin Astrid Stoof und auch mit Wolfgang Sabasch – seit Oktober 2012 Prokurist der Gesellschaft und deren Kaufmännischer Direktor – beendet; für Wolfgang Sabasch sucht der Hersteller derzeit einen Ersatz. Ende Januar dann musste Bernhard Schmidt, Director Commercial Products bei Bridgestone Deutschland, das Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg bei Frankfurt verlassen. Zum 1. Februar hat die Funktion des Director Commercial Products für die DACH-Region Christophe Poméon übernommen.
Mittlerweile scheinen die personellen Umstrukturierungen auch in der zweiten Reihe der Organisation zu greifen, wie gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG bestätigt wird. Das Unternehmen verlassen mussten – Stand Mitte Februar – mittlerweile mehrere Mitarbeiter aus dem Vertrieb von Lkw- wie auch Pkw-Reifen sowie Key-Account-Manager; darunter auch die Verkaufsleiter Helge Denzer und Stefan Springfeld. Die betroffenen Mitarbeiter sind unseren Informationen zufolge wenigsten zehn bis 20, wenn nicht sogar bis zu 30 Jahre für das Unternehmen tätig gewesen und hätten sich „nichts zu schulden kommen lassen“. Sich von entsprechenden Mitarbeitern zu trennen, so heißt es gegenüber dieser Redaktion von Seiten Dritter, „kostet richtig Geld“; und all das sei „überhaupt nicht nachvollziehbar“.
Die Bridgestone-Zentrale selbst, mochte sich verständlicherweise nicht zu den einzelnen Personalien äußern, müsse man doch zunächst die Gespräche mit den Betroffenen und dem Betriebsrat über die Beendigung der Zusammenarbeit und deren arbeitsrechtliche Details führen. „Die aktuellen Veränderungen/Anpassungen in der DACH-Region ergeben sich aus der Umsetzung dieser [oben genannten; d.Red.] Strategie und stellen einen natürlichen Weiterentwicklungsprozess dar“, kommentiert Bridgestone Deutschland dazu lediglich auf Anfrage. arno.borchers@reifenpresse.de
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