Roadshow zu Michelin-Sommerreifen: Pilot Sport 4 im Zentrum

Na klar, der CrossClimate – ob man ihn nun als Ganzjahresreifen bezeichnet oder wie vom Reifenhersteller präferiert als Sommerreifen mit Winterreifenzulassung – ist aufgrund seiner Positionierung nach wie vor ein Gesprächsthema im Markt und hat allein schon aufgrund der Michelin-Definition seinen Platz, wenn es auf eine Sommerreifen-Roadshow geht. Die hat Michelin im März absolviert und dabei weite Teile der Medien und damit viele Endverbraucher erreicht. Aber wenn es um Sommerreifen geht – und eben nicht primär um Ganzjahresreifen –, dann sollte doch eigentlich die vierte Generation des Pilot Sport in den Fokus rücken. Ein Premiumreifen der Premiummarke Michelin.

Gewiss: Im Gepäck hatten Michael Küster, Leiter Produktkommunikation, und Reimund Müller, verantwortlich bei Michelin für Produkttechnik und -marketing, noch andere Produkte, ja, sogar andere Marken: Von BFGoodrich die bereits im Herbst letzten Jahres vorgestellten Allwetterreifen für SUV- und Crossover-Fahrer Urban Terrain T/A und den robusten Geländerreifen All-Terrain T/AKO2. Darüber hinaus wurde der erste speziell für SUV-Modelle entwickelte Ganzjahresreifen „Citilander“ der Marke Kleber gezeigt.

„Sicherheit“ bei Nässe ist eine Selbstverständlichkeit …

„Sicherheit“ bei Nässe ist eine Selbstverständlichkeit …

Dass die Marke Michelin „Premium“-Status hat, ist unzweifelhaft. Das Premiumsegment Pkw macht nach Zahlen der Michelin-eigenen Marktforschung 48,2 Prozent des deutschen Marktes aus. Das Unternehmen kann mit den beiden Marken BFGoodrich und Kleber aber auch die 25 Prozent des „Quality“-Segmentes abdecken. Und mit Marken wie Kormoran, Riken, Taurus oder Tigar auch noch den 26,8-Prozent-Bereich des Marktes, der gemeinhin mit Budget tituliert wird. Beim französischen Reifenhersteller weicht intern allerdings die Segmentierung von der des Marktes ab: Auf Michelin entfallen 61, auf die beiden mittelpreisigen Hausmarken BFGoodrich und Kleber 24 und auf die besonders preisgünstigen 15 Prozent. Hinzu kommt: Michelin konzentriert sich schon seit einigen Jahren primär auf Hochleistungsreifen ab 17 Zoll. Mit der Einführung eines CrossClimate, dessen Spektrum bei 17 Zoll endet, unter der Marke Michelin ist der Hersteller diesem Bestandteil seiner eigenen Doktrin nicht so ganz treu, und ins preisliche Tableau der in den meisten Subsegmenten teuersten Reifenmarke ist ein 15 oder 16 Zoll großer CrossClimate auch nicht gerade deckungsgleich zu integrieren. Der CrossClimate deckt ein großes Temperaturfenster ab, betont Reimund Müller, die Nutzungsdauer lässt sich deutlich hinauszögern, wenn man wie von ihm empfohlen die Radsätze von der Vorder- auf die Hinterachse und retour nach geraumer Zeit umsteckt.

… aber der Verbraucher will auch Fahrspaß

… aber der Verbraucher will auch Fahrspaß

Aber der Michelin-Konzern hat nun einmal den Anspruch, möglichst jeden Bereich des Reifenmarktes abzudecken. Ein Markt, der sich immer weiter fragmentiert, weist Küster darauf hin, dass oberhalb des Pilot Sport 4 zwei weitere Reifenlinien im Michelin-Portfolio sind, was noch vor wenigen Jahren kaum vorhersehbar gewesen ist. Mit Produkten wie außerdem noch dem Pilot Sport Cup 2 oder dem Latitude Sport 3 für sportliche SUVs will Michelin weitere Kunden im Premiumsegment gewinnen und strebt Marktanteilsgewinne an in einer Sommersaison, die nach einem leichten Rückgang im Jahr 2015 wieder eine steigende Nachfrage verheißt. Der Trend zu höherwertigen Produkten, SUV- und größer dimensionierten Reifen sollte Michelin in die Karten spielen. 32,2 Prozent aller an den Handel verkauften Reifen maßen in Deutschland im vergangenen Jahr 17 Zoll und größer (in Österreich 32,7 Prozent, in der Schweiz 42,7 Prozent). Der SUV-Anteil hat hierzulande bei 7,6 Prozent (in Österreich bei 7,9 Prozent und in der Schweiz bei 10,6 Prozent) gelegen. Und bekanntlich zeigt ja auch der Ganzjahresreifenmarkt klares Wachstum: 11,2 Prozent aller Automobilisten fahren – ob auf Sommer- oder Winterreifen – ihre montierten Pneus schlicht durchs ganze Jahr, auf Ganzjahresreifen tun dies zwölf Prozent.

Natürlich auch hier: Produktphilosophie „Michelin Total Performance“

Der neue „für den europäischen Markt konzipierte Pilot Sport 4 für leistungsstarke Pkw und Sportwagen“ (Müller) soll den Wunsch sportlich ambitionierter Autofahrer nach Fahrspaß und Sicherheit erfüllen. Neben dem Fahrvergnügen auf trockenem Belag sind hohe Sicherheitsreserven bei Nässe gefragt. Für Performance auf nassem Untergrund sorgt eine neuartige homogene Laufflächenmischung aus funktionalen Elastomeren und feinem Silica der neuesten Entwicklungsstufe. Darüber hinaus garantieren breite und tiefe Längsrillen eine sehr gute Wasserableitung und damit Aquaplaningsicherheit, so der Anbieter. Die neue Mischung sei zudem auf eine hohe Laufleistung ausgelegt und trage dank des geringen Rollwiderstandes zu einem niedrigeren Kraftstoffbedarf bei.

Die neue „Dynamic Response“-Technologie des Pilot Sport 4 nutzt für die Richtungskontrolle eine Hybrid-Gürtellage aus einer Mischung von Aramid und Nylon. Durch die sehr dichte, extrem zugfeste und besonders leichte Faser (fünfmal so belastbar wie Stahl) wird das „Wachsen des Reifens“ bei hohen Geschwindigkeiten auf ein Minimum reduziert. Unter dem „Wachsen des Reifens“ versteht man die Formänderung bei hohem Tempo aufgrund der großen Zentrifugalkräfte, die am rotierenden Reifen auftreten. Effekt: Die Kontaktfläche zur Fahrbahn verringert sich und verliert an Grip. Die Hightech-Fasern in der Karkasse des Reifens verhindern diese Formänderung weitestgehend und sorgen so für eine konstante Kontaktfläche, auch bei hohem Tempo, heißt es in einer Presseinformation.

Bei der Entwicklung der Produktreihen des Pilot Sport arbeiteten die Michelin-Entwicklungsingenieure eng mit namhaften Automobilherstellern wie Audi, BMW, Mercedes-Benz und Porsche zusammen. Beim Profildesign ist außerdem umfassendes Know-how aus dem Spitzenrennsport wie der Formel E und der Rallye-Weltmeisterschaft eingeflossen. Der neue Pilot Sport 4 wird als weiterer Beleg für den hohen Anspruch des Unternehmens an seine Produkte verstanden, stets mehrere Leistungsmerkmale optimal in einem Reifen zu vereinen. Diese Produktphilosophie der „Michelin Total Performance“ verfolgt der Reifenhersteller sowohl bei der Entwicklung aller Serienprodukte als auch im Motorsport.

Der neue Pilot Sport 4 ist in Deutschland in 19 verschiedenen Größen von 17 bis 19 Zoll erhältlich mit den Speedindices „W“ und „Y“, durchgängig als XL (Extra Load) und mit den Labelwerten „C“ in der Kraftstoffeffizienzklasse und „A“ in der Nasshaftungsklasse sowie mit zwei Schallwellen beim externen Rollgeräusch und jeweils 71 Dezibel. detlef.vogt@reifenpresse.de

Reimund Müller (li.) und Michael Küster haben im Rahmen einer Roadshow die Michelin-Sommerreifenpalette präsentiert

Reimund Müller (li.) und Michael Küster haben im Rahmen einer Roadshow die Michelin-Sommerreifenpalette präsentiert

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  1. […] dem derzeit in Genf stattfindenden Automobilsalon stellt Michelin seinen Sommerreifen „Pilot Sport 4“ in einer Ausführung speziell für sportliche SUVs (Sport Utility Vehicles) vor. Das […]

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