Gebrauchte als „Sparform“ beliebter als runderneuerte Pkw-Reifen
Beim Reifenkauf sparen wollen laut einer aktuell veröffentlichten Umfrage 82 Prozent der Autofahrer. Dazu nutzten diese vor allem die Beratung beim Reifenhändler, günstige Kaufzeitpunkte und Onlinepreisvergleiche. „Nur jeder Zwanzigste setzt auf runderneuerte Reifen, obwohl gerade hier die Ersparnis hoch ist“, heißt es dazu in einer Mitteilung von Reifen.com, das die Umfrage von der Aproxima Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung Weimar mbH im Frühjahr hat durchführen lassen. Der Reifenfachdiscounter unterstreicht in einer Mitteilung zur Umfrage gleichzeitig, warum runderneuerte Reifen „eine unterschätzte Option“ für Endverbraucher seien. Runderneuerte Pkw-Reifen kosteten gegenüber Premiumwinterreifen mitunter nur die Hälfte, ihre Qualität sei außerdem vielfach geprüft (übrigens bei gleicher Sachmängelhaftung wie bei Neureifen) und sie hätten eine „hervorragende Umweltbilanz“, so Reifen.com weiter. Das Unternehmen mit Sitz in Hannover, dass erst diese Woche von Apollo Tyres übernommen wurde, vertreibt selber auch in Deutschland hergestellte runderneuerte Pkw-Winterreifen.
Ein Detail der Umfrage lässt den Leser allerdings stutzen. Nach den bevorzugten „Sparformen“ beim Reifenkauf gefragt, gaben 5,2 Prozent der Befragten an, sie setzten auf den Kauf runderneuerter Reifen. Im vergangenen Jahr hatte der BRV indes nur noch einen Sell-out-Absatz von Pkw-Runderneuerten – das sind nahezu ausschließlich Winterreifen – in Höhe von rund 200.000 Stück zählen; das ist nicht einmal ein halbes Prozent des deutschen Ersatzmarktes.
Darüber hinaus verpasst die Umfrage der Runderneuerung aber auch einen unheimlichen ‚moralischen’ Tiefschlag. Während also 5,2 Prozent der Befragten angaben, sie „nutzen“ den Kauf von Runderneuerten als „Sparform“, gaben bei derselbe Frage 7,2 Prozent der Befragten an, wenn sie sparen wollten, dann kauften sie Gebrauchtreifen. Mehrfachnennungen waren bei den Antworten möglich. arno.borchers@reifenpresse.de
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