Zukunft des Räderherstellers F2R vorerst gesichert
Dass es zuletzt sogar zwei Interessenten für eine Übernahme des seit dem 1.4.2014 insolventen französischen Aluminiumgussradhersteller F2R (Diors bei Chateauroux) geben würde, war schon eine kleine Überraschung. Obwohl sich die eindeutige Mehrheit der mehr als 500 Mitarbeiter (davon 380 Festangestellte, der Rest Zeitarbeiter) für die Unternehmensgruppe Arche stark gemacht hatte und ihrem Willen durch das Erlöschen der Öfen und anderer kämpferischer Maßnahmen Nachdruck verleihen wollten, haben sich schließlich Investoren um Thierry Morin durchgesetzt.
Die F2R-Belegschaft hatte in der Groupe Arche eine größere industrielle Logik gesehen, ist sie doch erfolgreich im Aluminium- und Magnesiumdruckguss unterwegs. Thierry Morin (63) allerdings ist in der französischen Wirtschaft alles andere als ein unbeschriebenes Blatt, war er doch von 2001 bis 2009 Chef des großen französischen Automobilzulieferers Valeo und gilt als bestens vernetzt in der französischen Automobilindustrie. Vermutlich hat Morins Ankündigung, gleich einmal fünf Millionen Euro in F2R investieren zu wollen, den Zwangsverwalter bewogen, sich für ihn zu entscheiden.
Obendrein hat er gleich einmal durchblicken lassen, dass die heimischen Erstausrüstungskunden für die nächsten beiden Jahre für Produktionsauslastung sorgen würden. Zwar haben Mitbewerber F2R in den vergangenen Jahren schon einige Male versucht „totzureden“, aber es war dem verantwortlichen Management dennoch die ganze Zeit über gelungen, das Werk einigermaßen auszulasten und auf eine Jahreskapazität von deutlich mehr als anderthalb Millionen Stück zu kommen. Klar größter F2R-Kunde ist mit einem Anteil von etwa 50 Prozent Renault-Nissan. Auf Rang 2 rangiert der zweite große französische Automobilhersteller PSA mit 25 Prozent. Etwa fünf Prozent gehen an kleinere französische Kleinstautohersteller wie Aixam Mega. Etwas überraschen dürfte vielleicht manchen, wer die verbleibenden zwanzig Prozent abnimmt: F2R fertigt im Offtake für Borbet. detlef.vogt@reifenpresse.de
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