Toyo-„Dämpferskandal“ weitet sich aus – Auch Schiffe und Züge betroffen
Der Reifenhersteller Toyo Tire & Rubber macht erneut negative Schlagzeilen in Japan. Anlässlich einer Pressekonferenz Ende vergangener Woche musste der neue Senior Corporate Officer Yasushi Takagi zugeben, dass der Hersteller in den vergangenen zehn Jahren in seinem Heimatland nicht nur Erdbebendämpfungssysteme ohne gültige Genehmigung vertrieben hatte, sondern dass er darüber hinaus auch für 189 Produkte, die im Schiffs- wie auch im Eisenbahnwaggonbau genutzt werden, keine entsprechenden Genehmigungen vorweisen kann.
Entweder seien die besagten Produkte gar nicht erst auf ihre technische Konformität mit den in Japan gültigen Standards hin geprüft worden, oder die Ergebnisse von Leistungstests seien schlichtweg erfunden worden, so Takagi anlässlich der Pressekonferenz. Der Manager, der übrigens von 2003 bis 2005 Präsident der damaligen Toyo Reifen GmbH in Deutschland war, entschuldigte sich für das Fehlverhalten mit japanischen Demutsgesten. Das Unternehmen habe „erneut Anlass zur Besorgnis“ gegeben und nehme „die Angelegenheit ernst“, versprach der Manager weiter.
Wie Yasushi Takagi erläuterte, seien insgesamt 87.804 Vibrationen absorbierende Gummiartikel betroffen, verkauft an 18 Unternehmen. Es handele sich dabei etwa um Stoßfänger in Zugfenstern oder um Schwingungsdämpfer in den Radsystemen von Lokomotiven und Waggons oder um Schwingungsdämpfer für Schiffsmotoren. Das japanische Transportministerium bestätigte den Vorgang derweil und teilte mit, dass die betroffenen Produkte „keine direkten Auswirkungen auf die Sicherheit“ der Fahrzeuge hätten; sie würden verbaut bzw. installiert, um den Komfort der Passagiere zu erhöhen.
Toyo Tire & Rubber zufolge sei die jetzige Bekanntmachung das Ergebnis einer internen Untersuchung der entsprechenden Produkte, wie sie in den vergangenen zehn Jahren gefertigt und vermarktet wurden; die Untersuchung sei durch den Bericht eines „Informanten“ angestrengt worden. ab
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