Insolvenzmasse wächst, Höffken rechtskräftig verurteilt

Das Landgericht Dortmund hat jetzt einen Schlussstrich in der Strafsache Rüdiger Höffken (68) gezogen. Vor zwei Jahren war der vormalige „Felgenzar“ aus Attendorn zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten wegen Betrugs und Untreue in besonders schweren Fällen sowie Urkundenfälschung im Rahmen des Bankrotts seiner damaligen RH Alurad verurteilt worden, die jetzt auf sechs Jahre „aufgerundet“ wurde. Der „Nachschlag“ war erforderlich geworden, weil Höffken „vergessen“ hatte, ein Bankfach bei der Appenzeller Kantonalbank, in dem Gold und Geld im Wert von etwa zwei Millionen Euro lagern, und zwei Konten bei der Banco Popular in Madrid, auf denen 320.000 Euro geparkt waren, zu erwähnen und der Insolvenzmasse zur Verfügung zu stellen.

Nach Presseberichten scheint sich Rüdiger Höffken vor Gericht geläutert gezeigt zu haben. Das Geld aus Madrid ist bereits beim Insolvenzverwalter Christoph Nüsser eingetroffen. Zugriff hat er obendrein auf die Villa des Ehepaares Höffken, nachdem Nüsser zweitinstanzlich erreicht hat, dass deren Übertragung von Rüdiger auf Monika Höffken rückgängig zu machen ist und so ein Verkaufserlös der Insolvenzmasse zufließen wird. Der Schatz in der Schweiz ist zwar noch nicht gehoben, quer stellen wird sich Höffken aber wohl nicht, sodass auch dadurch die Insolvenzmasse eine ordentliche Infusion erhält.

Übrigens ist Rüdiger Höffken wieder in der Aluräderbranche aktiv, weil seine Frau Monika vor etwa zwei Jahren die Xtra Wheels Design GmbH (Lüdenscheid) dem Peter-Werner Frischkorn abgekauft hatte, für „relativ günstige“ 15.000 Euro, wie „Der Westen“ schreibt. Der Aluräderanbieter Xtra habe im ersten Halbjahr 2015 einen Umsatz von 650.000 Euro generiert, heißt es weiter.

Die 17 Monate, die Rüdiger Höffken bereits in Untersuchungshaft gesessen hat, werden auf die 72 Monate Gesamtstrafe angerechnet. Wieviel er von den verbleibenden 55 Monaten abzusitzen hat, ist noch nicht bekannt. Einfahren wird er wohl trotz seines Alters noch einige Monate müssen, seine Anwälte hoffen allerdings, dass ein neuer Gefängnisaufenthalt recht schnell in einen offenen Vollzug übergeht. Die Justizvollzugsanstalt Attendorn böte sich da an. detlef.vogt@reifenpresse.de

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert