Charta „Beruf und Pflege vereinbaren“ durch Pirelli unterzeichnet
Aus der Hand von Stefan Grüttner (Hessischer Minister für Soziales und Integration) nahm Elvira Jung (Human Resources Managerin Pirelli Deutschland GmbH) die Charta „Beruf und Pflege vereinbaren“ entgegen. Mit Unterzeichnung der Charta verpflichteten sich Pirelli Deutschland und weitere hessische Unternehmen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Verantwortung für pflegebedürftige Angehörige übernehmen, aktiv zu unterstützen.
„Der demographische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen“, betont Josef Lottes, Geschäftsführer Personal & Organisation und Arbeitsdirektor der Pirelli Deutschland GmbH. „Für Unternehmen gilt es, dem Fachkräftemangel vorzubeugen und gleichzeitig zu berücksichtigen, dass immer mehr Beschäftigte sich um pflegebedürftige Familienangehörige kümmern müssen.“ Mit Unterzeichnung der Charta bekenne sich Pirelli Deutschland dazu, der Herausforderung der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege aktiv zu begegnen. „Wir unterstützen pflegende Mitarbeiter bereits durch flexible Arbeitszeitregelungen und können ihnen nun auch gezielt Informationen vermitteln, die ihnen wirkungsvoll helfen, ihre anspruchsvolle Aufgabe zu meistern“, so Lottes.
„Unternehmen, die sich den Auswirkungen des demographischen Wandels stellen und sich für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege engagieren, übernehmen gesellschaftliche Verantwortung“, lobte Staatsminister Grüttner während der Feierstunde im Haus der Wirtschaft Hessen (Frankfurt am Main). „Sie zeigen ein zukunftsgerichtetes, wirtschaftliches Denken sowie Fürsorge gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“ Zur Übergabe der Zertifikate erschienen zudem Dr. Stefan Höhl (Geschäftsführer Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der VhU Vereinigung hessischer Unternehmerverbände), Stefan Becker (Geschäftsführer der berufundfamilie gemeinnützige GmbH – eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung) sowie Detlef Lamm (stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Hessen).
Mit der Unterzeichnung der Charta hat sich Pirelli Deutschland verpflichtet,
– ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem die Pflege der Angehörigen kein Tabu ist. Das Unternehmen erkennt an, dass Beschäftigte, die Angehörige pflegen oder betreuen, eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe übernehmen.
– eine Organisationskultur zu fördern, die von Respekt und Wertschätzung für die Übernahme der Verantwortung für pflegebedürftige Angehörige geprägt ist. Das Unternehmen schafft die Voraussetzungen dafür, dass alle Beschäftigten – insbesondere solche mit Führungsaufgaben – diese Werte erkennen, teilen und leben.
– einen lösungsorientierten Umgang mit den Situationen der pflegenden Beschäftigten zu etablieren, denn jede Pflegesituation ist anders und kann sich zudem immer wieder ändern.
– den innerbetrieblichen Informationsstand über die gesetzlichen Rahmenbedingungen und über die im Betrieb und in der Kommune vorhandenen Unterstützungsleistungen bei allen Beschäftigten zu erhöhen.
– einen innerbetrieblichen Dialog über die Aktivitäten des Unternehmens bei der Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege aufzubauen und regelmäßig innerbetrieblich Auskunft über die erfolgten Fortschritte zu geben.
– das Engagement für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu einem Bestandteil des externen Dialogs zu machen.
In Hessen werden rund 75 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt und fast ausschließlich von Angehörigen versorgt. Viele dieser Angehörigen sind berufstätig und werden daher doppelt beansprucht. Mit ihrem Engagement für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Angehörige pflegen, nehmen Unternehmen wie die Pirelli Deutschland GmbH eine Vorreiterrolle ein. Denn die hessische Initiative im Zusammenschluss zwischen Politik und Wirtschaft ist einmalig in Deutschland und findet bundesweite Aufmerksamkeit. dv
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!