Italien: ‚Kreatives’ Streckengeschäft bringt einige Onlinehändler unter Druck
Der italienische Reifenmarkt ist in mancher Hinsicht deutlich weiterentwickelt als der deutsche. So gehen Marktbeobachter etwa davon aus, dass bereits jeder vierte Reifenkäufer in Italien einmal online eingekauft hat, wie unser italienisches Schwestermedium PneusNews.it heute berichtet. Dabei zeigten sich allerdings zunehmend einige Marktteilnehmer als überaus ‚kreativ’, was das Ausnutzen von Vorteilen aus dem internationalen Streckengeschäft betrifft. Beim Streckengeschäft wird der Reifen von dem einen Unternehmen verkauft, während die Ware selber aber wiederum von einem Dritten – in der Regel ein Groß- oder Onlinereifenhändler – direkt an den Kunden geliefert wird. Wie PneusNews.it nun berichtet, sparten sich offensichtlich einige Anbieter in Italien die Mehrwertsteuer in Höhe von 22 Prozent zu erheben und nutzten dabei eine Lücke in der Steuergesetzgebung aus, und zwar dann, wenn die Reifen aus dem Ausland – etwa von großen Onlinereifenhändlern aus Deutschland oder Großhändlern aus Benelux – nach Italien zum Kunden geliefert würden.
Als Händler in der gesetzlichen Grauzone, so PneusNews.it weiter, könnten sie folglich ihre Ware deutlich unter dem ansonsten üblichen Marktpreis anbieten und sich somit große Marktanteile sichern. Einige Onlinereifenhändler sehen darin einen klaren Fall von „wettbewerbswidrigem Verhalten“ und appellieren an den italienischen Gesetzgeber, diese Gesetzeslücke zu schließen. Große Zuversicht besteht indes wohl nicht, dass dies gelingen könnte: „Vielleicht sollte der Reifenmarkt selber sich dieses Problems annehmen und unfaire Mitbewerber aus dem Markt drängen“, heißt es dazu weiter unter Berufung auf Betroffene. ab
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