Rema Tip Top führt neue Reparaturpflaster ein
In der industriellen Runderneuerung in Europa stehen die Zeichen wieder verstärkt auf dem Heißrunderneuerungsverfahren und entsprechend steigt die Nachfrage nach Reparaturmaterial für das Einwegeverfahren, bei dem das Reparaturpflaster im selben Arbeitsschritt wie der Reifen in der Presse vulkanisiert wird. Gerade in Mittel- und Südeuropa ist die Heizung einer Reparatur in großen Vulkanisationsgeräten sehr verbreitet. So können auch dort Reparaturpflaster mit speziellem Bindegummi für die Heißvulkanisation Verwendung finden.
Dieser Beitrag ist in unserer jüngsten Runderneuerungsbeilage „Retreading Special“ erschienen, die Sie hier als E-Paper lesen können.
Die Rema Tip Top AG hat ihr Programm entsprechend den neuen Marktbedürfnissen angepasst und bietet neben dem ersten serienmäßigen System einer lösemittelfreien Reifenreparatur, dem RCF-System mit den speziellen M-RCF-Pflastern, die vor dem Einbau in den Reifen auf 60 Grad Celsius angewärmt werden, nun auch ein umfangreiches Sortiment eines Pflasters ohne Bindegummi zum Laminieren mit frischem Bindegummi vor Ort beim Anwender.
Diese sogenannten MTC-Pflaster – die Abkürzung MTC steht dabei für Multi-Temperature-Cure von 95 bis 160 Grad Celsius – laufen zur Zeit in Spanien in einem groß angelegten Feldversuch. „Es werden bei der Rema Tip Top AG nun alle Dimensionen von MTC-10 bis MTC-46 für Pkw- bis Lkw-Reifen-, von MTC-50 bis MTC-75 für OTR-/EM-Reifen- sowie von MTC-80 bis MTC-90 für Agrarreifenreparaturen angeboten; auch Diagonalpflaster werden im Programm angeboten. Der Vorteil liegt in der langen Haltbarkeit von vier Jahren der komplett ausvulkanisierten Pflaster auch unter extremen Lagerbedingungen und Transportbedingungen und der Freiheit der Bindegummiwahl“, erläutert Produktlinienmanager Detlef Witt. Weiter: „Vor dem Einbau der Pflaster wird die einvulkanisierte Textilabdeckung auf der Kontaktseite abgerissen, wobei eine frische Raunarbe am Pflaster entsteht. Nach einem Einstrich mit Heizlösung kann das bevorzugte Bindegummi des Anwenders auf das Pflaster gebracht werden und es ist fertig für den Einbau in den Reifen.“ Runderneuerer bevorzugen auch für die Pflasterreparatur oft dasselbe Bindegummisystem wie für den Laufstreifen, weil dann auch die Heizzeiten identisch sind. In reinen Reparaturbetrieben wird dagegen das Rema-Tip-Top-Bindegummi MTR mit der passenden Solution-MTR verwendet.
Renaissance der Stahlcordpflaster
Alle Radial-Lkw-Reifen besitzen eine Stahlcordkarkasse und die ehemalige Entwicklung in Richtung Gewichtsersparnis durch Verwendung von Aramidcorden in der Karkasse wird offensichtlich nicht mehr stark propagiert. Entsprechend erleben auch Reparaturpflaster mit Stahlcordeinlage eine erneute Beliebtheit, insbesondere bei Seitenwandreparaturen.
„Die Rema Tip Top AG belebt entsprechend ihr bekanntes Programm der modernen Stahlcordpflaster mit dem schlanken Design wieder“, so Witt weiter. Diesmal wird die Stahlcordpflasterserie mit der Bezeichnung RAD300 benannt. Es gibt die Dimensionen RAD-331 bis RAD-343 nun parallel zu der Aramidpflasterserie RAD500.
„Die Vorteile der RAD300-Pflaster kommen überall dort zur Geltung, wo beim Heizprozess in einer Vulkanisationspresse hohe Drücke auf der Innenseite des Reifens wirken und die Pflaster partiell in den Schadenkanal eingedrückt werden könnten. Die Stahlcordeinlage aus echtem Reifenstahlcord bietet dabei einen hohen Widerstand während des Fließprozesses der Bindeschicht und der Schadenfüllung gegen mechanische Verformung. Nach der Vulkanisation bietet ein Stahlcordpflaster eine ebenso zuverlässige Reduktion potentieller Ausbeulung an der Seitenwand wie die Aramidpflasterserie“, so der Produktlinienmanager. ab
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