Renault World Series setzt auf 18- und 17-Zoll-Reifen von Michelin
Bereits im Oktober 2014 hatten Michelin und Renault Sport angekündigt, gemeinsam Reifen mit 18 und 17 Zoll Durchmesser für die Monopostos der Formel Renault 3.5 und Formel Renault 2.0 zu entwickeln, die bei der World Series by Renault (WSR) an den Start gehen. Die Entscheidung, diesen Weg in Zukunft weiterzuverfolgen, fiel nach ersten Tests im letzten Herbst mit den wesentlich größeren Rädern in Jerez (Spanien).
Die Tests hätten gezeigt, dass der Wechsel von den ursprünglich verwendeten 13-Zoll-Reifen bei den FR3.5- und FR2.0-Formel-Fahrzeugen auf 18- bzw. 17-Zoll-Reifen die Fahrdynamik der Boliden erheblich verbessert, schreibt der Reifenhersteller in einer aktuellen Presseinformation. Ein Vorteil sei die wesentlich höhere Performance bei Lastwechseln. Reifen mit flacheren Flanken gieren zudem weniger, bieten dadurch mehr Präzision und ein verbessertes Lenkverhalten. Gleichzeitig sind die 17- und 18-Zoll-Räder mit ihrem Höhen-Breiten-Verhältnis wesentlich dichter an den Dimensionen von Serienreifen. Das ermöglicht dem Reifenhersteller Michelin einen direkteren Technologietransfer vom Rennsport in die Serie.
Seit den Pioniertagen des Automobils gilt der Motorsport als wichtiges Test- und Entwicklungslabor für Technologien, die letztendlich auf die Straße kommen und damit jedem Autofahrer zugute kommen. Michelin vertritt diese Philosophie seit Langem und nutzt daher alle Motorsportdisziplinen, in denen das Unternehmen aktiv ist, um Daten zu sammeln. Diese nutzen die Forschungs- und Entwicklungsexperten des Reifenspezialisten, um neue, immer leistungsfähigere und immer effizientere Serienreifen zu produzieren.
Die World Series by Renault umfasst zwei Formel-Meisterschaften, die als internationale Talentschmieden gelten. Die Eurocup Formula Renault 2.0 ist für Fahrer ab 16 Jahren offen. Die Formel Renault 3.5 Serie gilt als ein Sprungbrett für zukünftige Formel-1-Piloten.
Die Schlussfolgerungen von Michelin und Renault Sport im Hinblick auf den Einsatz von größeren Reifendurchmessern unterstreichen den gemeinsamen Anspruch beider Unternehmen, Innovationen konsequent voranzutreiben. In der FR3.5 wird von 26/64×13 auf 28/71×18 Zoll vorne bzw. 32/66×13 auf 33/71×18 Zoll hinten, in der FR2.0 von 20/54×13 auf 20/61×17 Zoll vorne bzw. 24/57×13 auf 24/64×17 Zoll hinten gewechselt.
„Es gibt sowohl unter technischen als auch unter sportlichen Gesichtspunkten sehr gute Gründe für den Wechsel auf 18- und 17-Zoll-Reifen“, so Philippe Mussati, Geschäftsführer der Michelin-Abteilung Kundenmotorsport. „Unsere Tests zeigen, dass die Fahrer von der präziseren Performance profitieren. Die Änderung bietet den Teams zusätzlichen Spielraum bei der Abstimmung der Fahrzeuge, was den Einfluss der Teams erhöht. Hinzu kommt, dass die größeren Reifen auch die Optik der Fahrzeuge verbessern. Michelin und Renault Sport sind überzeugt, dass die neuen Reifengrößen die Zukunft des Formelsports sind. Auch wenn die Entscheidung, sie ab 2016 in der World Series von Renault einzusetzen, erst fallen wird, wenn das Entwicklungsprogramm abgeschlossen ist: Die Perspektive, in Zusammenarbeit mit unserem langjährigen Partner Renault Sport solch eine bahnbrechende Veränderung in der Welt des Formelsports voranzutreiben, erfüllt uns mit großer Zufriedenheit.“ dv
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