Testtag für die „24 Stunden von Le Mans“: In der LMP1 sind 18 Zoll angesagt
Der offizielle Vortest für das 24-Stunden-Rennen ist am kommenden Sonntag für alle Starter obligatorisch, denn die besonderen Bedingungen von Le Mans lassen sich nirgendwo nachstellen. Dabei müssen die Rennreifen insbesondere auf den hybridisierten Prototypen von Audi, Porsche, Toyota und Neueinsteiger Nissan – alle vier vertrauen auf die Erfahrung und Kompetenz von Michelin – wahrlich Schwerstarbeit leisten. Anders als zum Beispiel Formel-1-Boliden rollen die LMP1-Flundern auf 18-Zoll-Pneus mit entsprechend schlanken Flanken, also mit einer Dimension, wie sie auch für sportliche Serienmodelle zum Einsatz kommt und die wohl konkretere Rückschlüsse für den Wissenstransfer zwischen Rennstrecke und Straßengebrauch zulässt.
Hinzu kommt: Mit einer Breite von 310 Millimetern besitzen die LMP1-Reifen des Audi R18 e-tron quattro, Porsche 919 Hybrid und Toyota TS040 Hybrid an Vorder- und Hinterachse die gleiche Größe. Allein der neue Nissan macht diesbezüglich eine Ausnahme, was aber mit seinem unkonventionellen Frontantriebskonzept zusammenhängt.
Die Reifen sind bei diesem Rennen enormem Stress ausgesetzt. Speziell in der kühleren Nacht, wenn in Le Mans die schnellsten Rundenzeiten gefahren werden und oftmals die Entscheidung über Sieg oder Niederlage fällt, reduzieren die Teams aus taktischen Gründen die Anzahl der Fahrer- und Reifenwechsel. Hintergrund: Laut Reglement darf Nachtanken und der Tausch der Pneus nicht zeitgleich erfolgen, auch die Staffelübergabe zwischen den Piloten dauert länger als das Treibstoffnachfassen. So kommt es vor, dass einzelne Fahrer bis zu vier Stints am Stück hinter dem Steuer sitzen – Rekord sind sogar fünf Stints. Dies entspricht einer Einsatzzeit von gut vier Stunden und Renndistanzen von mehr als 750 Kilometer bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 225 km/h … dv
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