Nasshaftung im Fokus von Bridgestones „T30 Evo“ und„A40“

Zu den Frühjahrsmessen hatte Bridgestone sie ebenso mit Gepäck wie schon zur „Intermot“ im vergangenen Herbst, offiziell vorgestellt hat der Hersteller seine neuen Motorradreifen „Battlax Sport Touring T30 Evo“ und dem „Battlax Adventure A40“ aber erst jetzt passend zum Start der diesjährigen Zweiradsaison. Ersteres Modell ist – erkennbar am Namenszusatz „Evo“ – eine Weiterentwicklung des Sporttouringreifens „T30“, der in den meisten Größen dem Lieferprogramm des Anbieters allerdings vorerst erhalten bleibt, während der zweite Reifen die Nachfolge des „Battle Wing“ im Endurosegment antritt. Bei beiden stand insbesondere eine Verbesserung der Nässeeigenschaften ganz oben im Lastenheft, wie der bei Bridgestone Deutschland als PR-Manager in Sachen Motorradreifen verantwortliche zeichnende Tim Röthig erklärt.

Der „Battle Wing“ – eingeführt 2006 – sei „ein bisschen in die Jahre gekommen“, wie er sagt. „Vor allem hinsichtlich der Nasshaftung und der Handlingeigenschaften wollten wir ihn etwas moderner machen“, ergänzt Röthig mit Blick auf den hinter der Entwicklung des neuen „Battlax Adventure A40“ stehenden Grundgedanken. Am größten sind seinen Worten zufolge die Veränderungen gegenüber dem Vorgängermodell am Vorderradreifen. Ihm spendierte Bridgestone deutlich sichtbar ein neues Profildesign, während die weiteren Entwicklungsschritte von außen nicht erkennbar sind. Denn auch beim Unterbau gibt es Änderungen gegenüber dem „Battle-Wing“-Vorderradreifen: Der Neue ist nunmehr wie bisher schon der Hinterradreifen des Vorgängers und freilich auch der des „A40“ charakterisiert durch eine Mono-Spiral-Belt- bzw. MSB-Konstruktion, womit der Reifenhersteller eine verbesserte Dämpfung und mehr Fahrkomfort bzw. ein entspannteres Fahren verbindet.

Beim „T30 Evo“ wie beim „Battlax Adventure A40“ standen bei der Entwicklung insbesondere das Thema Nässeeigenschaften ganz oben im Lastenheft, erklärt der bei Bridgestone Deutschland als PR-Manger in Sachen Motorradreifen verantwortliche zeichnende Tim Röthig

Beim „T30 Evo“ wie beim „Battlax Adventure A40“ standen bei der Entwicklung insbesondere das Thema Nässeeigenschaften ganz oben im Lastenheft, erklärt der bei Bridgestone Deutschland als PR-Manger in Sachen Motorradreifen verantwortliche zeichnende Tim Röthig

Das überarbeitete Profil des neuen Bridgestone-Reifens für das Endurosegment soll dank einer Änderung der Profilwinkel bzw. des Layouts insgesamt für ein Mehr an Kurvenstabilität sorgen sowie gleichzeitig einem ungleichmäßigen Verschleiß vorbeugen und damit die Laufleistung erhöhen. Das diesbezügliche Plus für die neue Reifenpaarung beziffert Röthig im Vergleich zum Vorgänger nach internen Tests mit immerhin 22 Prozent. „Allerdings hatten wir in diesem Bereich auch mit dem ‚Battle Wing’ schon keinerlei Probleme“, fügt er hinzu. In Sachen Nasshaftung sei der in den beiden Größen 110/80 R19 59V für das Vorder- und 150/70 R17 69V für das Hinterrad im Markt eingeführte „A40“ aber ebenfalls verbessert worden, heißt es weiter. Mit ihm habe man auf einer bewässerten Referenzstrecke rund sieben Prozent schnellere Rundenzeiten realisieren können als mit dem „Battle Wing“, berichtet Röthig.

Als komplette Neuentwicklung tritt im Endurosegment der „Battlax Adventure A40“ die Nachfolge des seit rund neun Jahren erhältlichen „Battle Wing“ in der Brigestone-Produktpalette an

Als komplette Neuentwicklung tritt im Endurosegment der „Battlax Adventure A40“ die Nachfolge des seit rund neun Jahren erhältlichen „Battle Wing“ in der Brigestone-Produktpalette an

Einen Beitrag dazu liefern seinen Worten zufolge aber nicht nur die Modifikationen aufseiten des Profils, das am Hinterradreifen ebenfalls geändert wurde, sondern auch eine gegenüber dem „Battle Wing“ abgewandelte Reifenkontur sowie eine neue Laufflächenmischung auf Basis der sogenannten „NanoPro-Tech“-Technologie des japanischen Konzerns. „Eine“ in dabei durchaus wörtlich zu nehmen, weil Bridgestone bei dem „Battlax Adventure A40“ auf einen Mehrkomponentenansatz wie bei anderen seiner Produkte verzichtet. Soll heißen: Von der einen Reifenschulter über die Laufflächenmitte bis hin zur anderen Schulter kommt ein und dieselbe Mischung zum Einsatz. „Wir verwenden eine einzige Gummimischung jeweils am Vorder- wie am Hinterradreifen, einfach weil es reicht. Man braucht keine zwei Mischungen“, führt Röthig aus.

Beim „Battlax Sport Touring T30 Evo“ sieht die Sache demgegenüber ein wenig anders aus, weil Bridgestone bei dem Sporttouringreifen – wie zuvor beim „T30“ – auf über die Laufflächenbreite sich ändernde Mischungskomponenten setzt, jedenfalls am Hinterrad. Hier zeigt sich zudem eine der Änderungen der „Evo“-Ausführung gegenüber dem Vorgänger. Denn am Hinterradreifen des Neulings kommt in der Laufflächenmitte eine modifizierte Mischungsspezifikation zum Einsatz, während diejenige zur Schulter hin bei beiden Modellen die gleiche ist. „Am Vorderradreifen gibt es allerdings eine komplett neue Mischung“, so Röthig, aber eben nur eine Mischung über die gesamte Laufflächenbreite. Dabei vergisst er nicht darauf hinzuweisen, dass sich der „T30 Evo“ gegenüber seinem Vetter ohne den „Evo“-Namenszusatz außerdem durch eine leicht abgewandelte Reifenkontur (am Vorderradreifen) sowie Detailmodifikationen des Profils mit ein wenig verlängerten bzw. nach außen verlagerten Rillen auszeichnet, während der Unterbau beibehalten wurde.

Unterscheidbar ist der „Battlax Sport Touring T30 Evo“ rein äußerlich vom Ur-„T30“ lediglich durch sein modifiziertes Profil mit leicht längeren bzw. ein wenig nach außen verlagerten Rillen

Unterscheidbar ist der „Battlax Sport Touring T30 Evo“ rein äußerlich vom Ur-„T30“ lediglich durch sein modifiziertes Profil mit leicht längeren bzw. ein wenig nach außen verlagerten Rillen

Hinter alldem steht demnach das Ziel einer verbesserten Nasshaftung bei einem gleichzeitig sportlicheren Handling. Das seien nämlich die Dinge, die dem Reifenhersteller als Rückmeldung aus dem Markt bzw. seitens Reifentestern als vordringlichste Wünsche für einen Sporttouringreifen zu Ohren gekommen sind. Jedenfalls kann Röthig nach Tests auf dem konzerneigenen Prüfgelände nahe Rom (Italien) von bis zu neun Prozent schnelleren Rundenzeiten mit dem aktuellen Modell im Vergleich zu seinem Vorgänger ohne den Zusatz „Evo“ im Namen berichten. Und bei Nässe soll der Bremsweg mit dem Neuen ebenfalls neun Prozent kürzer ausfallen als mit dem Vorgänger. „In dieser Disziplin sahen wir bei Tests auch schon in der Vergangenheit schon ganz gut aus und jetzt eben noch besser“, freut sich Röthig mit Blick auf den „Battlax Sport Touring T30 Evo“, der seit März in den drei Dimensionen 120/70 ZR17 für das Vorder- sowie 180/55 ZR17 und 160/60 ZR17 für das Hinterrad verfügbar ist.

Laut Wolfgang Terfloth, Leiter Verkauf Motorradreifen bei der Bridgestone Deutschland GmbH, soll der „Battlax Sport Touring T30 Evo“ zusätzlich zu den seit diesem März bereits verfügbar drei Dimensionen 120/70 ZR17, 180/55 ZR17 und 160/60 ZR17 nächstes Jahr in noch weiteren Größen auf den Markt kommen

Laut Wolfgang Terfloth, Leiter Verkauf Motorradreifen bei der Bridgestone Deutschland GmbH, soll der „Battlax Sport Touring T30 Evo“ zusätzlich zu den seit diesem März bereits verfügbar drei Dimensionen 120/70 ZR17, 180/55 ZR17 und 160/60 ZR17 nächstes Jahr in noch weiteren Größen auf den Markt kommen

In den jeweiligen Dimensionen löst er dabei den „Battlax Sport Touring T30“ in den entsprechenden Größen ab, der ansonsten in allen anderen bisher angebotenen dem Bridgestone-Programm erhalten bleibt. Man könnte vor diesem Hintergrund nun vortrefflich darüber spekulieren, ob der weiterentwickelte „T30“ mit dem Namenszusatz „Evo“ lediglich so etwas wie einen Zwischenschritt darstellt auf dem Weg zu einem in nicht allzu ferner Zukunft möglicherweise folgenden komplett neu entwickelten „T30“-/„T30-Evo“-Nachfolger. Ähnlich war der Hersteller vor einigen Jahren ja schließlich schon mit dem „Battlax BT-016“ im Segment Sportreifen verfahren, von dem in einige Größen zwischenzeitlich eine „Pro“-Variante angeboten wurde, bevor nicht allzu lange danach der „Battlax Hypersport S20“ als Ablösung beider neu auf den Markt kam.

Zwar sind die Produktzyklen von Motorradreifen ohnehin kürzer als beispielsweise die von Pkw-Reifen, aber dennoch ist eine solche komplette „Wachablösung“ im Sporttouringsegment des Herstellers laut Wolfgang Terfloth, Leiter Verkauf Motorradreifen bei der Bridgestone Deutschland GmbH, vorerst nicht in Sicht. Im Gegenteil sollen 2016 zunächst sogar noch zusätzliche „Evo“-Größen als Ersatz der entsprechenden Dimensionen des ursprünglichen „T30“ auf den Markt kommen. Vielmehr werde man mit einer komplettierten „T30-Evo“-Range dann wohl auch die Saison 2017 noch bestreiten, bevor ein Wechsel der Produktgeneration bei den Bridgestone-Tourensportreifen ansteht, heißt es. So viel dürfte jedoch klar sein: Beim komplett neuen „A40“ sollte dieser Zeitpunkt in noch weiterer Ferne liegen. christian.marx@reifenpresse.de

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