Entscheidungen fürs Lanxess-Kautschukgeschäft stehen bevor

Im Zuge einer Neuausrichtung des Spezialchemiekonzerns und Reifenzulieferers Lanxess AG (Köln) hatte der Vorstand des Unternehmens im Sommer letzten Jahres ein konzernweites Restrukturierungsprogramm eingeleitet, vor allem das Kautschukgeschäft auf den Prüfstand gestellt und dabei verschiedene strategische Optionen ins Auge gefasst. Jetzt mehren sich die Zeichen, dass bei diesen Optionen Entscheidungsreife erreicht wurde, sodass bald frisches Geld in die Kasse eines vor Jahren noch wirtschaftlich höchst erfolgreichen, inzwischen aber strauchelnden Unternehmens gespült werden könnte. In den Medien wird spekuliert, Lanxess könne zumindest einen Teil des Geschäftes veräußern bzw. Kooperationspartner ins Boot holen für den Geschäftsbereich „Performance Polymers“, der für etwa 4,5 Milliarde Jahresumsatz steht. Als potenzielle Interessenten wird in Medien über Nizhnekamskneftekhim (Russland) und Aramco (Saudi-Arabien) spekuliert.

Hintergrund: Neue Wettbewerber drängen in den Markt, nicht zuletzt der Fall der Ölpreise hat in der Folge auch zu einem Preisverfall bei synthetischen Kautschuken geführt. Vor allem sind in den letzten Jahren weltweit Überkapazitäten entstanden, die Lanxess bereits veranlasst haben sollen laut einem Bericht auf n-tv, die beiden in Fernost vor der Inbetriebnahme stehenden neuen Produktionsanlagen erst einmal gar nicht auslasten zu wollen. Angefeuert wird die Konkurrenzsituation durch Unternehmen wie ExxonMobil und Trinseo (beide USA), Sibur (Russland), JSR Corp. und Sumitomo Chemical (beide Japan), Synthos (Polen), MOL (Ungarn), Reliance (Indien), Sabic (Saudi-Arabien), Kumho Petrochemical (Korea) oder Sinopec (China). detlef.vogt@reifenpresse.de

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