„Kommunistisches Land“: Titan-Chef will definitv nicht in Frankreich investieren
In einem Interview mit dem französischen Radiosender „France Info“ fand US-Unternehmer Maurice Taylor erneut deutliche Worte für den Investitions- und Produktionsstandort Frankreich – und machte damit gleichzeitig klar: Eine Übernahme der Goodyear-Landwirtschaftsreifenfabrik in Amiens-Nord wird es für das von ihm geführte Unternehmen Titan International nicht geben. Damit scheint das endgültige Aus der Fabrik beschlossene Sache; Goodyear hatte Anfang 2013 angekündigt, sich auch in Europa aus dem Geschäft mit Landwirtschaftsreifen zurückziehen zu wollen, wodurch auch die entsprechende Fabrik mit über 1.100 Mitarbeitern überflüssig würde.
Maurice Taylor hatte im Laufe dieses Jahres noch über die Übernahme der Fabrik mit der französischen Regierung verhandelt, machte nun aber die Politik für das Scheitern der Gespräche verantwortlich. Frankreich sei „ein kommunistisches Land“ geworden, so der US-Amerikaner. Die Fabrik sei mit maximal 333 Mitarbeitern rentabel zu betreiben, so Taylor gegenüber „France Info“. Das Gesetz schreibe allerdings die Übernahme von mindestens 662 Mitarbeitern vor. „Das ist unmöglich“, so Taylor. Er fügte hinzu: „Sagen Sie den Gewerkschaften, wenn sie so intelligent sind, dann brauchen sie die Fabrik ja nur selbst aufzukaufen.“
Während der neue Wirtschaftsminister Frankreichs Emmanuel Macron zwar im Nachgang zum Radiointerview zu Protokoll gab, er wolle nun mit Taylor die „Hindernisse für die Übernahme“ besprechen, scheint der Chairman und Chief Executive Officer von Titan International sich vor dem Hintergrund dieser deutliche Worte kaum mehr überreden lassen zu wollen, die Goodyear-Fabrik wirklich zu übernehmen. ab
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