Der W.drive V905 als Yokohama-Einstieg in die Winterreifenliga
Als ausgesprochene Winterreifenmarke ist Yokohama im deutschen Markt in der Vergangenheit eher nicht groß in Erscheinung getreten. Wie bei einigen anderen fernöstlichen Marken dürfte das auch etwas damit zu tun haben, dass diese Hersteller ihre einschlägigen Produkte oftmals nicht so wirklich auf europäische Verhältnisse abgestimmt hatten. Mit der Einrichtung eines eigenen Winterreifentestgeländes in Nordschweden beginnt die Marke Yokohama allerdings nicht mit der Produktausrichtung an europäische Winterreifenbedürfnisse, sondern ist schon einen Schritt weiter: Denn schon die Entwicklung des jetzt präsentierten „W.drive V905“ für die kalte Jahreszeit hierzulande und in anderen Ländern Kontinentaleuropas erfolgte zum ganz überwiegenden Teil in Nordeuropa und auf dortigen Testarealen. Dass auf dem neuen Testgelände jetzt die wesentlichen Entwicklungen in und für Europa stattfinden und jedenfalls die Feinabstimmung nicht mehr auf dem heimischen Yokohama-Winterreifentestareal „T*Mary“ (Sapporo) ist vielmehr Garant, dass auch künftige Winterreifengenerationen den hiesigen Anforderungen gerecht werden, so der General Manager Sales & Marketing Rolf Kurz von der Yokohama Reifen GmbH (Düsseldorf).
Der W.drive V905 ist der Nachfolger des bereits 2007 eingeführten „W.drive V902A/B“ sowie auch des „W.drive V903“ und soll zur Wintersaison 2014/2015 in Größen von 15 bis 18 Zoll im Handel erhältlich sein. Wobei es die Vorgängermodelle in einigen ausgesuchten Größen gewiss noch weitergeben dürfte. Dass der W.drive bereits Anklang bei den Automobilherstellern gefunden hat, belegen zwei Freigaben der an die Bereifungen so anspruchsvollen Marke Audi. Aber auch Reifenjournalisten aus verschiedenen Ländern Europas und eine dreistellige Anzahl Reifenfachhändler (davon etwa zwei Dutzend auch aus deutschen Landen) hatten im Februar die Möglichkeit, den neuen Winterreifen aus dem Hause Yokohama ausgiebig zu testen – auch im Vergleich zu einem marktanerkannten Produkt einer großen Premiummarke. Darüber hinaus bestand die Gelegenheit, einen Reifen zu testen, den man auf deutschen Straßen nicht finden wird. Denn der mit bis zu 130 Spikes (je nach Reifengröße) bestückte „iceGuard Stud iG55“ mit „Ninja Stud Technology“ ist hierzulande nicht erlaubt, sondern richtet sich an Verbraucher in Nordeuropa und Russland. Hergestellt in Größen von 13 bis 20 Zoll, dürfte ein Großteil dieser Reifen aus der Produktion aus der noch jungen Yokohama-Fabrik in Russland stammen.
Zwar besitzen Spikereifen andere Gummimischungen als spikelose Winterreifen, die Verwendung von „Orangenöl“ (gewonnen aus der Schale) ist dennoch beiden neuen Winterreifen gemein und macht den Reifen gewissermaßen „softer“. Die spezielle Gummimischung des W.drive V905 enthält obendrein sogenanntes „MicroSilica“, schreitet doch auch die Weiterentwicklung dieses Füllstoffes schnell voran und sprechen deren Anbieter längst von der zweiten oder dritten Generation dieses Reifenzusatzstoffes in der Lauffläche. Das direktionale Profildesign ist unter anderem charakterisiert durch die Verwendung sowohl zwei- wie dreidimensionaler Lamellen – je nachdem, wo sie auf der Lauffläche ihre Vorteile ausspielen können. Während in der Laufflächenmitte die Profilrillen angeschrägt sind, fällt an den umlaufenden beiden äußeren Profilrillen die „Zig-Zag“-Anordnung auf. Neben dem hohen Grip-Potenzial betont Masaaki Miyoshi aus dem „Tire Design Department No. 1“ darüber hinaus die leichtgewichtige Konstruktion, die dazu beiträgt, Benzin zu sparen. detlef.vogt@reifenpresse.de
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