Statistisches Bundesamt und KÜS konstatieren Mängel an der Bereifung als Unfallursache
Neben dem Fehlverhalten der Fahrzeugführer bestimmen auch andere Ursachen das Unfallgeschehen mit Personenschäden. Das stellt das Statistische Bundesamt in seiner Bilanz für das Jahr 2012 fest. Neben Glätte, Nebel oder etwa Wildunfällen sind auch technische Mängel im Bereich Reifen und Bremsen die Ursachen. Die Mängelbilanz der KÜS (Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e.V.) weist ebenfalls hohe Zahlen bei mangelhaften Reifen und Bremsen aus.
Das Statistische Bundesamt hat im Jahr 2012 insgesamt bei 39.148 Unfällen mit Personenschaden die Ursachen registriert. Neben Glätte durch Schnee, Eis oder Regen werden auch technische Mängel als Unfallgründe aufgeführt. Insgesamt wurden im Jahr 2012 bei 3.726 Unfällen technische Mängel als Ursache dokumentiert. Die Bereifung war 1.117-mal mangelbehaftet, bei den Bremsen wurden bei den verunfallten Fahrzeugen 633 Mängel festgestellt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies bei den Reifenmängeln eine Zunahme von 484 Fällen, bei den Bremsen eine Abnahme von 66 Mängeln.
Die Jahresbilanz 2012 der KÜS aus insgesamt 2,6 Millionen Hauptuntersuchungen hat auch Bremsen und Reifen im Fokus der technischen Mängel an Fahrzeugen. Bei der KÜS stehen allerdings die Mängel an der Bremsanlage zahlenmäßig vor denen der Reifen.
Die Mangelgruppe 5 beschäftigt sich mit Rädern und Reifen. Auch hier bleibt die Mängelhäufigkeit mehr oder weniger konstant. Im Jahr 2012 wurden bei den Hauptuntersuchungen der KÜS 30.162 reine Reifenmängel – also ohne Räder bzw. Felgenmängel – notiert. Sie teilen sich auf in 14.722 Reifen mit Alterungsrissen, 7.434 Schäden an den Reifen und 8.006 sonstige Mängel, etwa am Reifenventil, am Reifendruckkontrollsystem, drucklose Reifen oder mangelnde Freigängigkeit.
Die Profiltiefe wurde 37.011-mal bemängelt, die für das Fahrzeug nicht zugelassene Größe, Bauart oder Kennzeichnung der Reifen wurde 18.688-mal als Mangel notiert. Ein falscher bzw. nicht vorhandener Hinweis auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit der verbauten M+S-Reifen war 9.383-mal Grund für die Bemängelung.
„Die Mängel an der Bremsanlage oder den Reifen bringen Probleme mit hoch sicherheitsrelevanten Fahrzeugteilen. Es gibt da natürlich einen Zusammenhang mit dem Unfallgeschehen auf unseren Straßen. Das zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes“, so Peter Schuler, der Bundesgeschäftsführer der KÜS. Die KÜS empfiehlt daher eine regelmäßige Kontrolle und Wartung des Fahrzeuges, insbesondere der Reifen und Bremsanlagen. Der Service in Sachen Reifen und Bremsanlage sei immer eine Sache für die Fachbetriebe des Reifenhandels und des Kfz-Gewerbes, so Schuler. dv
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!