Lächerlich, nervend, skurril – Die Reifendiskussion in der Formel 1
Die Auseinandersetzung zwischen Bernie Ecclestone und der FIA – vertreten durch deren Präsidenten Jean Todt –, wer in Zukunft die Formel 1 mit Reifen beliefern soll, nimmt langsam skurrile Züge an, verdeutlicht aber auch, wie unlenkbar der ganze Formel-1-Rennsportzirkus heute ist. Während Jean Todt – gebürtiger Franzose – ein Interesse daran nachgesagt wird, Michelin wieder zurück in die Formel 1 zu holen, sieht Bernie Ecclestone – Chef von Formula One Management (FOM), dem kommerziellen Vermarkter der Rennserie, wenn auch nicht deren Ausrichter – das Ganze durchaus anders. Ecclestone zufolge kümmere sich die FIA um die Einhaltung der beschlossenen Regeln. Wer Reifenausrüster ist oder wird, sei aber keine Angelegenheit des FIA-Rates World Council. Die FOM habe ihrerseits bereits einen Vertrag mit Pirelli abgeschlossen, während der Reifenhersteller seinerseits wiederum einen Vertrag mit zehn der elf Rennställe hat. Außerdem würden die aktuellen Regeln der Formel 1 „keinen Konkurrenzkampf“ zwischen den Reifenlieferanten gestatten. In der öffentlichen Debatte mehren sich folglich mittlerweile genervte Stimmen die sich fragen, was all das Hin und Her eigentlich soll. Unabhängig von der verworrenen vertraglichen Situation und etwaiger Zuständigkeiten – Paul Hembery hat es auf den Punkt gebracht: Es sei „lächerlich“, jetzt, Ende August, über eine mögliche Neuregelung nachzudenken, „wenn es im Januar losgehen soll“. Selbst entfernten Beobachtern erscheint es überaus schwierig, wenn nicht unmöglich, in der Kürze der Zeit einen anderen Reifenhersteller als Pirelli in der Formel 1 zu etablieren. ab
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