Michelin schließt jetzt auch zwei Reifenfabriken in Kolumbien
Michelin setzt die internationale Restrukturierung seiner – zumeinst kleinen – Reifenfabriken fort. Nur Tage, nachdem der französische Hersteller das Ende der Lkw-Reifenproduktion im heimischen Joué-lès-Tours und in Algerien bekannt gegeben hatte, sollen nun auch zwei Fabriken in Kolumbien geschlossen werden. Betroffen sind dabei die Lkw-Reifenfabrik in Chusaca sowie die Pkw-Reifenfabrik in Cali. Beide Produktionsstätten kamen 1988 durch die Übernahme von Uniroyal-Goodrich zu Michelin und wurden weiterhin von der nun Michelin-Tochter Icollantas betrieben. Wie Michelin in einer Mitteilung schreibt, habe man vor Ort „mehr als ein Jahrzehnt beträchtliche jährliche Verluste“ hinnehmen müssen, woran auch „wiederholte Investitionen“ nichts geändert hätten. Die Größe der Fabriken sei nicht ausreichend und sie seien demnach nie wettbewerbsfähig gewesen. Nun zieht Michelin also die Reißleine und will beide Fabrik noch diesen Sommer schließen.
Betroffen sind insgesamt 460 Mitarbeiter. Unterdessen betont Michelin, dass man die Vertriebsgesellschaft vor Ort weiter ausbauen wolle. Hier sollen demnächst über 60 Menschen beschäftigt sein. Der französische Reifenhersteller setzt für die Schließung einmalig 101 Millionen Euro an Kosten an; die Schließung der Fabrik in Joué-lès-Tours koste einmalig 135 Millionen Euro. Diese Restrukturierungskosten werden von Analysten zwar als „teuer“ beschrieben, sie seien aber unerlässlich. Michelin müsse insbesondere mit dem Erbe der Vergangenheit abschließen, um in den Genuss von Größeneffekten zu kommen. „Michelin hat zu viele kleine Fabriken“, meint dazu etwa die Deutsche Bank. ab
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