Apollo Tyres verabschiedet sich wieder aus Afrika – zum Teil
Apollo Tyres verkauft seine südafrikanische Geschäftseinheit Apollo Tyres South Africa (ATSA) inklusive der dazugehörenden Pkw-Reifenfabrik in Ladysmith an Sumitomo Rubber Industries. Damit endet ein siebenjähriges Projekt, das offenbar nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht hat. Für Sumitomo allerdings ergeben sich durch die Übernahme der Firma samt Fabrik ganz neue Möglichkeiten, auch den afrikanischen Markt künftig mit Reifen der Marke Dunlop zu bedienen.
Apollo Tyres durfte durch die Übernahme der vormaligen Dunlop Tyres International in Südafrika 2006 dort Reifen der Marke Dunlop produzieren und in 32 afrikanischen Ländern vermarkten. Markenrechtliche Regelungen weltweit verhinderten aber jedwede Expansion mit der Marke Dunlop außerhalb des afrikanischen Marktes. Der ambitionierte und auf Wachstum getrimmte Hersteller Apollo Tyres aus Indien wolle sich nun zwar auf die Vermarktung von Reifen der Marken Apollo, Vredestein – der „globalen Marken“ des Unternehmens – sowie Regal in Afrika konzentrieren und dafür sein eigenes Vertriebs- und Distributionsnetzwerk schaffen und stärken, wie es dazu in einer Mitteilung heißt. Da der Hersteller aber lediglich die Lkw- und OTR-Reifenfabrik in Durban behält, scheint der Fokus im Schwellenland Südafrika künftig klar auf dem Nutzfahrzeugreifensegment zu liegen. Inwieweit das Pkw-Reifengeschäft für Apollo Tyres in Afrika zukünftig noch eine große Rolle spielen wird, muss sich erst noch zeigen. Fakt ist: Die Geschäftseinheit trägt aktuell nur knapp zwölf Prozent zum Umsatz bei und konnte außerdem nie die Erträge zum Gesamtergebnis beisteuern, wie dies etwa die europäischen Geschäftseinheit Apollo Vredestein kann. Während etwa im jüngsten Geschäftsjahr Indien und Europa mit Umsatzrenditen in Höhe von 8,6 resp. 14,5 Prozent glänzen konnten, fuhr man in Südafrika zum wiederholten Mal Verluste ein.
„Die Partnerschaft mit SRI ist eine Win-Win-Situation für beide Organisationen“, kommentierte Onkar S. Kanwar den Verkauf der Geschäftseinheit samt Pkw-Reifenfabrik. SRI erhält einen Produktionsstandort auf dem Kontinent und die Kontrolle über die Marke Dunlop, die sie bereits in vielen anderen Ländern weltweit nutzen. Apollo behält eine Fabrik in Südafrika und hat die Fähigkeit, den Markt für seine globalen Marken Apollo und Vredestein weiter zu entwickeln.“ Dem Bericht zufolge erhält Apollo Tyres für den Verkauf 60 Millionen US-Dollar, Geld, das für die anvisierte globale Expansion sicher in anderen Schwellenländern gut angelegt sein dürfte.
Teil des Deals ist es auch, so schreibt Apollo Tyres, dass man mit Sumitomo Rubber Industries eine gegenseitige Auftragsfertigung vereinbart habe. Apollo Tyres kann demnach im jetzt verkauften Werk Pkw-Reifen der eigenen Marken durch SRI fertigen lassen, während SRI im Lkw- und OTR-Reifenfabrik in Durban, das im Besitz von Apollo Tyres bleibt, in Zukunft ebenfalls Produkte fertigen lassen kann, „um lokal gefertigte Produkte für den Markt verfügbar zu haben“. ab
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