Chemie praxisnah: Olympioniken bei Continental
Es geht darum, chemiebegeisterte Schüler zu fördern, Netzwerke zu knüpfen und darum, den naturwissenschaftlichen Nachwuchs über die Möglichkeiten zu informieren, die ein internationaler Automobilzulieferer bietet: Auch dieses Jahr bekommen die besten Teilnehmer der Chemie-Olympiade die Möglichkeit, Forschung und Wirtschaft in der Praxis bei Continental kennenzulernen. Zusammen mit der Leibniz Universität Hannover hat der Automobilzulieferer 18 Talente von zwölf norddeutschen Gymnasien eingeladen, fünf Tage lang Praxisluft zu schnuppern. Die Praxiswoche begann gestern und findet bei Continental und an der Leibniz Universität Hannover statt. Für ihre besonderen Leistungen wurden die Talente heute gestern vom Verband der Chemischen Industrie e.V. Landesverband Nord (VCI Nord) und der Continental AG ausgezeichnet.
„Noch nie war es so wichtig, den Nachwuchs in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, kurz MINT, gezielt zu fördern – angefangen vom Schüler bis hin zum Young Professional. Continental möchte das Interesse für die naturwissenschaftlichen Fächer wecken und die Begeisterung der Schüler fördern. Dieser Preis soll für den Nachwuchs auch ein Anreiz sein, sich im Bereich der Chemie stärker zu engagieren und am Wettbewerb teilzunehmen“, erklärt Projektleiterin Sandra Hünecke, Corporate Employer Branding & Strategic Recruiting der Continental AG.
Das Programm der Praxiswoche für die Olympioniken ist vielfältig. Los ging es gestern mit einer Experimentalvorlesung des ContiTech-Kautschukexperten Prof. Dr. Stefan Sostmann zum Thema „Alles Gummi oder was? Elastische Vielfalt eines Werkstoffes“. Es folgten eine Besichtigung des Werkstofflabors in der Forschung & Entwicklung sowie als Highlight die Siegerehrung bei Continental.
Heute bekommen die Teilnehmer Einblicke in die praktische Arbeit des Automobilzulieferers und in die Produktion bei Benecke-Kaliko in Hannover-Vinnhorst. Spannend für die Schülerinnen und Schüler ist morgen sicher auch das Treffen mit Chemikern, die in verschiedenen Positionen bei Continental arbeiten. Unter dem Motto „Chemiker in der Gummiindustrie“ haben die Teilnehmer Gelegenheit, Fragen zu Studium, Ausbildung und Zukunftsperspektiven in der Automobilindustrie zu stellen. Bevor die Praxiswoche bei Continental zu Ende geht, freuen sich die Nachwuchschemiker auf die Produktionsbesichtigung bei ContiTech Luftfedersysteme.
Vor dem Einstieg ins Berufsleben wird für viele der Teilnehmer des Landesseminars das Studium stehen, und so ist es nur folgerichtig, dass im zweiten Teil der Woche ein Einblick in die Studienbedingungen an der Leibniz Universität geboten wird. Hier wird zum einen ausgiebig über die Studiengänge Chemie, Biochemie und Life Science informiert und zum anderen die Möglichkeit gegeben, in einer Reihe von Praktikumsversuchen einen Vorgeschmack auf die universitäre Ausbildung zu bekommen. Die Experimente werden unter Anleitung ausgewertet und die Ergebnisse präsentiert. Dabei besteht die Möglichkeit, je nach Interessenlage entweder einen physikalisch-chemischen Versuch oder ein Experiment aus dem Bereich der Biotechnologie durchzuführen. Weiterhin wird den Schülern an der Universität die Gelegenheit gegeben, mit Studierenden in Kontakt zu kommen und sich aus erster Hand über die Studien- und Lebensbedingungen in Hannover zu informieren.
An der internationalen Chemie-Olympiade nehmen seit 1974 regelmäßig deutsche Schülerinnen und Schüler teil. Die Auswahl der vier besten Schülerinnen und Schüler auf nationaler Ebene findet anhand von praktischen und theoretischen Klausuren in vier Runden statt. Die vier besten Kandidaten vertreten das deutsche Team im Anschluss bei der internationalen Chemie-Olympiade in Moskau, wo sie in einem fünfstündigen Einzelwettstreit gegen die anderen Spitzenteams antreten. Im Vordergrund stehen bei der Olympiade das Knüpfen von Kontakten zwischen dem Chemienachwuchs und die Pflege von internationalen Beziehungen. Schirmherr des Wettbewerbs ist die Unesco. dv
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