Delticoms Großhandelsumsatz bricht um fast 40 Prozent ein
Für Delticom war das vergangene Jahr „ein herausforderndes Jahr“. Wie Europas führender Internetreifenhändler jetzt zu seinen vorab veröffentlichten, vorläufigen Geschäftszahlen schreibt, habe man „in einem schwierigem Marktumfeld“ einen Umsatz von 456,4 Millionen Euro erzielt, was einem Rückgang von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (480 Millionen Euro). Das EBIT betrug demnach 2012 noch 32,5 Millionen Euro, was wiederum einem Rückgang von 38,6 Prozent entspricht. Infolge der schlechten Marktlage seien die Jahresumsätze insbesondere in den zyklischeren Geschäftsbereichen teilweise deutlich zurückgegangen, so Delticom. Der Großhandelsumsatz etwa sei um ganze 38,6 Prozent eingebrochen, und zwar von 24,4 Millionen auf nur noch 15 Millionen Euro.
„Bereits in den ersten neun Monaten 2012 zeichnete sich für den europäischen Reifenhandel ein zyklischer Abschwung ab, der sich zum Jahresende hin noch einmal verschärfte. Branchenverbände gehen aktuell davon aus, dass der Reifenfachhandel im vergangenen Winter nochmals deutlich weniger Reifen abgesetzt hat als im schon schwachen Vorjahr“, schreibt Delticom zum Schlussquartal des Jahres 2012 weiter. Dies sei bei Delticom für das Geschäft mit gewerblichen Kunden nicht ohne Folgen geblieben: „Sowohl im B2B-E-Commerce als auch im Großhandel ging der Umsatz im Quartal vier deutlich zweistellig zurück“, heißt es dazu weiter. Insgesamt habe Delticom im wichtigen Schlussquartal 175,9 Millionen Euro umgesetzt, so der Internethändler weiter. Dies entspricht einem Rückgang von 3,5 Prozent. Dank der positiven Entwicklung im Endkundengeschäft habe der Quartalsumsatz im Segment E-Commerce mit 172,7 Millionen Euro aber nur leicht unter Vorjahr gelegen.
„Im Geschäft mit privaten Endkunden (B2C) konnte Delticom den Absatz im Q4 trotz milden Winterwetters und eines starken Wettbewerbsdrucks wieder steigern. Der B2C-Anteil betrug über 80 Prozent am E-Commerce-Umsatz. Somit ist es der Gesellschaft im Schlussquartal 2012 zumindest teilweise gelungen, sich den schwachen Marktbedingungen zu entziehen. Zur Steigerung des Absatzvolumens waren aus Kundensicht attraktivere Preise als im Vorjahr notwendig.“
Nach Meinung des BRV habe der Handel im vergangenen Jahr bei Winterreifen aufgrund einer schwachen Nachfrage und vollen Lägern die Preise zu Lasten der Profitabilität um einige Prozente senken müssen. Auch bei Delticom sei die Bruttomarge – das ist die Handelsspanne ohne sonstige betriebliche Erträge – demnach im Schlussquartal mit 25 Prozent deutlich niedriger ausgefallen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als sie noch bei 28,8 Prozent lag. In Verbindung mit den erwartet höheren Fixkosten sei die im vierten Quartal erzielte EBIT-Marge auf 8,5 Prozent zurückgegangen (Vorjahr: 13,6 Prozent). Für das gesamte Jahr meldet Delticom eine Bruttomarge von 25,7 Prozent (Vorjahr: 27,4 Prozent).
Nach Meinung von Experten werde sich die konjunkturelle Schwäche in der Euro-Zone auch in 2013 fortsetzen. Insbesondere die hohen Arbeitslosenzahlen und die anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der Schuldenkrise drückten auf die Konsumbereitschaft. Branchenexperten seien sich uneins, ob und wenn ja wie kräftig der Handel mit Ersatzreifen in Europa 2013 zulegen könne. „Für Delticom lässt die aktuelle Datenlage daher zur Zeit für das Geschäftsjahr 2013 keine quantitative Einschätzung von Umsatz und Ergebnis zu. Der Anteil online verkaufter Reifen in Europa ist allerdings noch vergleichsweise gering. Gleichzeitig kommen immer mehr Autofahrer ins Internet und suchen nach günstigen Angeboten. Delticom als Marktführer im Onlinereifenhandel wird von dieser Entwicklung profitieren“, ist man sich in Hannover sicher.
Der vollständige Bericht für das Geschäftsjahr 2012 wird am 21. März veröffentlicht. ab
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