Starco hat das Potenzial, die Marktgewichte zu verschieben
Die Gewichte im deutschen Landwirtschaftsreifenhandelsgeschäft erscheinen auf den ersten Blick verteilt. Da ist der klare Marktführer in Osnabrück (Bohnenkamp), dahinter die kaum minder eindeutige Nummer 2 in Holle (Grasdorf Wennekamp). Seit der Reifenmesse im Juni 2012 spielt auch die Firma Starco (Deutschland-Dependance in Winsen an der Luhe) mit dem aus dem Hause Alliance Tire Group (ATG) stammenden Fabrikat Galaxy bei der Vermarktung von Traktorreifen radialer Bauart mit und will auch ein möglichst großes Stück vom Marktkuchen abhaben.
Der Starco-Vertriebsleiter Landwirtschaft Olaf Sandeck kennt das Metier aus seinen Jahren der Beschäftigung sowohl bei der Nummer 1 des Marktes als auch anschließend bei der Nummer 2. Starco ist gleichermaßen Erstausrüster und Marktteilnehmer des Ersatzgeschäftes mit den verschiedensten Arten von Reifen und Rädern, auch Kompletträdern. Das Unternehmen mit europaweit etwa 600 Mitarbeitern ist Hersteller (von Rädern) und Händler (von Rädern und Reifen). Und zwar in fünf definierten Produktgruppen, die sich wiederum in Subsegmente aufteilen. Zum Geschäftsfeld „Transportgeräte“ gehören Schub- und Sackkarren, kleine Wagen und selbst berädertes Spielzeug. Unter „Garten- und Landschaftsbau“ sind (Aufsitz-)Rasenmäher, Golfwagen und Kleintraktoren subsumiert. „Anhänger und Wohnwagen“ meint zum Beispiel „Mobile Homes“ bzw. Caravans, „Industriemaschinen“ Gabel- oder Teleskopstapler, Muldenkipper, Bagger, Radlader usw.
Der im Oktober verschickte „Landwirtschaftskatalog“ beinhaltet die fünfte Produktgruppe Landmaschinen. Der Katalog umfasst immerhin 52 Seiten voller Reifen, Schläuche und Felgen für den landwirtschaftlichen Bereich. Wobei die Reifenmarke „Galaxy“ eine herausgehobene Stellung innehat, schließlich hat Starco allein von dieser Marke aktuell knapp 40 verschiedene Größen AS-Radialreifen in Winsen auf Lager. Dieser Tage kommen noch mehr als 30 Größen aus dem Bereich AS-Diagonal hinzu. Die Vertriebsexperten aus dem Städtchen ca. 30 Kilometer südlich von Hamburg haben begonnen, einen flächendeckenden Außendienst aufzubauen: Der erste Mitarbeiter hatte seinen Dienstbeginn am 2. Januar, ihm wurden als Verkaufsgebiet die neuen Bundesländer anvertraut. Sandeck und das Team können auf die Leistungsfähigkeit des erst vor einigen Monaten eingeweihten Starco-Logistikzentrums bauen, das immerhin mehr als 11.000 Quadratmeter Fläche hat, 13 Meter hoch ist und Platz für ca. 20.000 Europaletten bietet.
Geradezu zur Starco-Philosophie gehört es, jede erkennbare Nische des Marktes auszufüllen. Gibt es für eine neue Anwendung das adäquate Rad noch nicht, dann will das Unternehmen Abhilfe schaffen und hat darum als Vision ausgegeben, der globale Marktführer für Spezialräder werden zu wollen. Man wolle den Markt und seine Bedürfnisse „verstehen“, um innovative und bessere Produkte anbieten zu können. Die Märkte, in denen Starco aktiv ist und also auch den für die Landwirtschaft, sollen nicht einfach nur mit Produkten versorgt werden, man will an ihrer Gestaltung mitwirken.
Der Vertrieb der Marke „Galaxy“ basiert auf einer im Juni 2012 getroffenen Vereinbarung mit der Alliance Tire Group (ATG). Danach darf Starco Galaxy-Landwirtschaftsreifen in Dänemark, Schweden, Polen, Deutschland und den Benelux-Staaten vertreiben. Galaxy hat damit das Starco-Reifenportfolio sinnvoll abgerundet, hatte das Unternehmen doch mit Flotation- und Implementrädern sowie Schaad-Doppelradsystemen in diesem Marktsegment bereits zuvor Fuß gefasst und konnte Akzente setzen. Während die Vertriebsgesellschaft von Winsen aus die Ersatzmärkte des deutschsprachigen Raumes betreut, werden die Erstausrüstungskunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie darüber hinaus auch in Frankreich und Benelux vom belgischen Schwesterunternehmen Starco nv (Boom bei Antwerpen) bearbeitet. detlef.vogt@reifenpresse.de
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