“Nicht wegschauen, wenn es darauf ankommt”
Wenn es darauf ankommt, im Falle eines Falles erste Hilfe zu leisten, zögert mehr als die Hälfte aller Deutschen. Schlimmer noch, viele Menschen helfen sogar überhaupt nicht. Der häufigste Grund für solch unterlassene Hilfeleistung ist dabei Angst, Angst davor, selber in Gefahr zu geraten, und Angst davor, etwas falsch zu machen – das sind die Ergebnisse einer aktuellen Goodyear-Umfrage. Wie Dr. Rainer Landwehr, Vorsitzender der Geschäftsführung der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH, jetzt anlässlich der Award-Vergabe für den „Helden der Straße 2012“ betonte, sei eigentlich immer nur eines wirklich falsch: „Gar nicht zu handeln!“ Dieser Überzeugung folgte auch Berufskraftfahrer Bernd Appelmann, als er im März dieses Jahres eine Frau und deren Kleinkind aus dem Wrack ihres Autos befreite, kurz bevor es komplett ausbrannte. Der Lebensretter aus Rentweinsdorf bei Bamberg (Bayern) wurde für seinen selbstlosen und couragierten Einsatz jetzt von Goodyear und dem Automobilclub von Deutschland mit dem Titel „Held der Straße des Jahres 2012“ ausgezeichnet. Der Award wurde gestern in Berlin durch Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer übergeben.
Der Minister sowie Staatssekretär Rainer Bomba würdigten in ihren Ansprachen das vorbildhafte Handeln von Bernd Appelmann (34): Er fährt am 28. März mit seinem Lkw auf der A70 in Richtung Schweinfurt (Bayern). Bei Oberhaid wird er von einem Auto überholt. Beim Einscheren verliert die Fahrerin plötzlich die Kontrolle. Der Pkw prallt vor dem Laster in die Leitplanke und zurück auf die Fahrbahn. Bernd Appelmann bremst sofort, versucht auszuweichen, kann die Kollision aber nicht verhindern. Geistesgegenwärtig alarmiert er sofort die Rettungskräfte und eilt zu Hilfe.
Beim Wrack angekommen, in dem auch ein Kleinkind sitzt, bemerkt er sofort, dass der Pkw zu brennen anfängt. Zuerst versucht er die Fahrertür zu öffnen. Doch durch den starken Aufprall ist die Tür so stark verklemmt, dass dies trotz größter Kraftanstrengung nicht gelingt. Zum Glück kann er die Beifahrertür des nun stark qualmenden Pkws öffnen. Er redet beruhigend auf die unter Schock stehende Mutter ein und rettet sowohl die 22-Jährige als auch deren 15 Monate altes Kleinkind. Kurz darauf steht der Wagen in Flammen und brennt komplett aus. Mutter und Kind bleiben unverletzt. Ohne das beherzte Eingreifen des Berufskraftfahrers hätte dieser Unfall tödlich enden können.
Schirmherr der Aktion „Held der Straße“ Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sagte: „Ich freue mich sehr, auch in diesem Jahr den ‚Helden der Straße’ auszeichnen zu können. Zivilcourage, Mitmenschlichkeit und großer Mut – das sind die Eigenschaften, die den Brummi-Fahrer Bernd Appelmann aus Bayern zu unser aller ‚Helden der Straße’ 2012 machen. Selbstlos hat er eine junge Mutter und ihr Kind aus deren Autowrack und vor dem sicheren Tod gerettet. Die gemeinsame Aktion von Goodyear und dem AvD ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit in Deutschland. Dafür danke ich ganz herzlich.“
Bernd Appelmann wurde gestern in Berlin nun der Titel „Held der Straße des Jahres 2012“ durch Goodyear, dem AvD und dem Schirmherr der Verkehrssicherheitsaktion verliehen. Neben der Auszeichnung erhielt er vom Automobilpartner Hyundai Motor Deutschland das in diesem Jahr neu eingeführte Kompaktmodell i30, das mit einer umfangreichen Serien- und Sicherheitsausstattung überzeugt, im Gesamtwert von 18.000 Euro sowie eine Autoversicherung der Allianz für ein Jahr.
„Es ist leider eine traurige Tatsache, dass nur wenige Verkehrsteilnehmer ohne zu zögern bei einem Unfall helfen. Zum Glück gibt es auch Menschen, die sich vorbildhaft verhalten. Deswegen ist für uns die Verkehrssicherheitsaktion ‚Held der Straße’ so wichtig“, sagte Dr. Rainer Landwehr vor der anwesenden Presse und 70 geladenen Gästen im Bundesverkehrsministerium anlässlich der Award-Vergabe. Auch wenn die Anzahl der Verkehrstoten in Deutschland seit Jahrzehnten rückläufig sei, gebe es keinen Grund, zufrieden zu sein, appellierte Landwehr. Es seien letzten Endes alle aufgefordert – Menschen wie auch Institutionen – nicht wegzuschauen, wenn es darauf ankomme, hinzuschauen und zu helfen. Es müsse das Ziel aller sein, die Sicherheit im Straßenverkehr immer weiter zu steigern, entweder durch selbstloses, couragiertes Verhalten, wie Bernd Appelmann es im März an den Tag gelegt hatte, durch Initiativen wie den „Helden der Straße“ oder auch einfach durch noch sicherere Reifen.
Auch Arthur de Bok, President EMEA bei Goodyear Dunlop Europe, betonte die Notwendigkeit, die Straßen sicherer für die Verkehrsteilnehmer zu machen, und welchen Beitrag Reifenhersteller Goodyear dazu leisten könne. Es gebe einen direkten Zusammenhang zwischen Verkehrssicherheit und Reifen. Für Goodyear sei der „Held der Straße“ folglich „ein sehr wichtiges Ereignis“, um die öffentliche Wahrnehmung auf diesen zentralen Zusammenhang zu lenken und den Endverbraucher von der Tatsache zu überzeugen, dass Sicherheit nicht von allein kommt, sondern mit den richtigen Reifen.
Auch AvD-Generalsekretär Matthias Braun betonte in Berlin, dass die Verkehrssicherheit das höchste Ziel des Automobilklubs sei. „Rücksichtsvolles Miteinander und der Mut, anderen in Notsituationen zu helfen, sollte selbstverständlich sein – ich hoffe, dass Viele dem Beispiel von Bernd Appelmann folgen und nicht wegschauen, sondern beherzt eingreifen.“
Aus den insgesamt elf Monatshelden 2012 wählte die fachkundige Jury – bestehend aus Matthias Braun (AvD-Generalsekretär), Dr. Hans H. Hamer (Verlagsgeschäftsführer der Verlagsgruppe Auto, Computer und Sport im Axel Springer Verlag und Geschäftsführer des Axel Springer Auto Verlag), Olaf Schilling (Chefredakteur Auto Test, Auto Bild Motorsport und Auto Bild Sportscars), Jens Lison (Vorstand der Allianz Versicherungs-AG), Markus Schrick (Geschäftsführer der Hyundai Motor Deutschland GmbH), Johannes Reichel (Chefredakteur von Trucker) sowie Dr. Rainer Landwehr, Vorsitzender der Geschäftsführung der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH – Bernd Appelmann zum „Helden der Straße des Jahres 2012“.
Die Auszeichnung wurde bereits zum fünften Mal in Deutschland vergeben, unterstrich Arthur de Bok den Erfolg der Initiative in Deutschland. Ursprünglich stammt der Award „Held der Straße“ aus den USA, wo der Goodyear-Konzern bereits seit Jahrzehnten „Highway Heros“ für ihren selbstlosen und couragierten Einsatz auszeichnet. arno.borchers@reifenpresse.de
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