Maßgeschneiderte Pirelli-Reifen für den McLaren MP4-12C
Für den Einsatz des neuen Supersportwagens McLaren MP4-12C auf Straßen und Rennstrecken entwickelte Pirelli als Technologiepartner und exklusiver Reifenlieferant maßgeschneiderte Varianten der UHP-Reifen P Zero und P Zero Corsa. Die Reifentypen für den McLaren MP4-12C sind das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen den Ingenieuren von McLaren und Pirelli.
Zwei Ziele standen bei der Entwicklung im Vordergrund: Die Reifen sollten in jeder Situation die komplette Power des neuen Supersportwagens umsetzen können und zugleich dem Fahrer absolute Kontrolle über das Fahrzeug garantieren. Kern des Projektes war die Integration des Reifendesigns in die Konstruktion, das Design und die innovative elektronische Technologie des MP4-12C, gegenwärtig sicherlich eine der modernsten im Automotive-Sektor.
Die exakte und harmonische Abstimmung von Fahrzeug und Reifen biete, so Pirelli, enorme Lenkpräzision und überragende Performance: „Das direkte Ansprechen auf alle Kräfte und die sofortige Reaktion auf Veränderungen der Aerodynamik oder des Setups ermöglichen ein einzigartiges Fahrgefühl“, heißt es.
Die Reifen sollten die hohen Anforderungen der drei charakteristischen Merkmale des neuen MP4-12C erfüllen:
– Die gewaltige Leistung des Biturbo-Motors erfordert einen Reifen, der in jeder Situation in der Lage ist, das Drehmoment kontinuierlich und konsequent umzusetzen.
– Der MP4-12C verfügt über ein extrem leistungsfähiges Aufhängungssystem, das speziell für diesen Reifen ausgelegt ist. Hierbei waren erneut die in der Formel 1 gewonnenen Erfahrungen entscheidend, denn bei den Grand-Prix-Boliden ist der Reifen eine elementare Komponente der Aufhängung. In exakt gleicher Weise basieren die Einstellungen der Aufhängung des neuen McLaren MP4-12C auf den Merkmalen des P Zero und des P Zero Corsa.
– Ein hohes Verhältnis von Leistung zu Gewicht sowie ein wechselnder aerodynamischer Abtrieb verlangen Reifen, die in jeder Fahrsituation maximalen Grip und Traktion leisten.
Pirellis Entwicklungsarbeit für die maßgeschneiderten McLaren-Reifen konzentrierte sich auf die Struktur und Mischung. Vorgabe für die Reifenstruktur war, Flexibilität und Grip sicherzustellen und zugleich eine hohe Steifigkeit zu garantieren, um die aerodynamischen Belastungen bewältigen zu können. Um diese Vielseitigkeit zu gewährleisten, wurden die Strukturen der Vorder- und Hinterreifen individuell entwickelt. So werden sie den unterschiedlichen Anforderungen während der Fahrt bestens gerecht. Aus diesem Grund haben die Vorderreifen ein abgerundetes Profil, während das der Hinterreifen eher eckiger erscheint.
Die Arbeit an der Konstruktion hat die Zusammensetzung der Mischung wesentlich beeinflusst. Sie wurde mit der Vorgabe entwickelt, sich schnell auf die optimale Betriebstemperatur zu erwärmen. Dies trägt zur direkten Reaktion auf Richtungswechsel bei. Eine weitere Anforderung an die Mischung ist, konstant hohen Grip zu liefern.
Die von Pirelli bei der Konstruktion dieser Reifen eingesetzte Nanotechnologie ermöglicht es dem italienischen Hersteller, intelligente Mischungen zu entwickeln, die sich schnell den wechselnden Kräften anpassen, die auf das Fahrzeug einwirken. Für die Produktion dieser Mischungen wurde die von Pirelli entwickelte CCM-Technologie (Continuous Compound Mixing) eingesetzt. Sie garantiert, dass die Mischungen der Reifen stets die exakt gleiche Zusammensetzung haben.
Darüber hinaus setzten Pirellis Ingenieure bei der Entwicklung der P-Zero- und P-Zero-Corsa-Modelle für McLaren eine „virtuelle Modellierungstechnologie“ ein. Sie habe es ihnen ermöglicht, das Verhalten der Reifen unter unterschiedlichen Einsatzbedingungen und Belastungsgraden zu simulieren. Die dabei gewonnenen Daten dienten dazu, die Eigenschaften der individuellen Reifen weiter zu optimieren.
Die Pirelli-Produktfamilie P Zero
Die speziellen P Zero und P Zero Corsa für den MP4-12C basieren auf den Standardausführungen dieser Modelle, den Ultra-High-Performance-Reifen von Pirelli. Der P Zero wurde 2007 in den Markt eingeführt und etablierte sich schnell als ein führender UHP-Reifen für Sportwagen und Limousinen. Hohe Sicherheitsstandards und reduzierte Bremswege, verknüpft mit einer verbesserten Straßenlage und einem ausgezeichneten Komfort, das seien – so der Anbieter – die charakteristischen Merkmale dieses Reifens. Spezielle Nanomischungen in der Lauffläche und in der Wulst kombinierten ein ruhiges Fahrverhalten mit sportlicher Performance. Die drei breiten Längsrillen im Profil sichern Grip auf Nässe sowie reduzierte Abrollgeräusche. Die Struktur schützt den Reifen vor Verformungen, selbst bei Geschwindigkeiten von 370 km/h. Der P Zero ist in 130 Varianten in den Querschnitten 50 bis 25 bzw. von 17 bis 21 Zoll erhältlich.
Der „P Zero Corsa System“ ist das sportlichste Produkt im Portfolio von Pirelli. Er ist sowohl für den Einsatz auf Straßen als auch auf Rennstrecken geeignet. Er biete, so in einer Pressemeldung, ein Höchstmaß an Performance und an Sicherheit auf trockener und nasser Fahrbahn. Hinzu kommen seine exzellente Richtungsstabilität und die Straßenlage in Kurven. Der P Zero Corsa wurde 2003 entwickelt. Sieben Jahre später präsentierte Pirelli den P Zero Corsa System: Er kombiniert den asymmetrischen P Zero Corsa mit einer Weiterentwicklung des laufrichtungsgebundenen Vorgängers. Die beiden unterschiedlichen Profile – laufrichtungsgebunden auf der Vorderachse, asymmetrisch auf der Hinterachse – tragen dazu bei, das Aquaplaningrisiko selbst unter extremen Bedingungen zu senken. Der P Zero Corsa System ist in 23 Größen von 18 bis 20 Zoll erhältlich. dv
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