Lanxess: Ökoreifen auf Dauer nicht teurer
Die neuen Ökoreifen mit weniger Rollwiderstand und geringeren Rollgeräuschen müssen künftig nicht teurer sein als herkömmliche Reifen. Der Entwicklungschef des Chemiekonzerns und Rohstofflieferanten Lanxess, Christoph Kalla, gegenüber der Zeitschrift auto motor und sport: „Bis 2020 sollen 80 Prozent der in der EU rollenden Reifen rollwiderstandsoptimiert sein. Infolge des ständig wachsenden Angebots bei grünen Reifen rechnen wir nicht mit signifikanten Preiserhöhungen.“ Doch aktuell würden die Produktionskosten steigen: „Nun gilt es, dem Konsumenten die Vorteile besserer Reifen zu vermitteln.“
Die neuen, optimierten Reifen könnten auf Anhieb den CO2-Ausstoß eines Autos stark verringern, so Kalla. „Wir glauben, dass es mit den heutigen Produkten bereits möglich ist, zehn Prozent CO2 einzusparen.“ Die Autokonzerne seien sehr interessiert, ihre Autos mit den neuen Reifen auszustatten. „Schließlich ist eine CO2-Einsparung über den Reifen günstiger, als einen neuen Motor zu entwickeln. Gleichzeitig kann jeder seine Mobilität ganz einfach vergrünen, wenn er sich einen anderen Reifen kauft.“
Auch wenn die Produktionskosten für die neuen Reifen gestiegen seien, sieht Kalla die Reifenhersteller in den Industrieländern gestärkt, weil sie sich viel besser gegen Billiganbieter wehren können. „Die Herausforderung ist, dass die speziellen neuen Zutaten beim Reifenhersteller nicht mehr so einfach verarbeitet werden können, weil die Maschinen für andere Materialien konzipiert wurden“, erklärt er. „Die Materialien werden teurer, somit muss die Reifenherstellung selbst effizienter werden. Das führt dazu, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Hersteller in der westlichen Welt steigt. In Billiglohnländern kann man so hochwertige Reifen noch nicht gleichwertig produzieren.“ dv
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