Im zweiten Quartal Umsatzplus für Lanxess – 2012er Prognose bekräftigt
Das Umsatzplus fällt zwar nicht mehr ganz so hoch aus wie noch im ersten Quartal, aber trotzdem konnte der Leverkusener Spezialchemiekonzern und Zulieferer unter anderem der Reifenindustrie im Zeitraum April bis Juni seine Verkaufserlöse im Vergleich zu denselben drei Monaten 2011 kräftig steigern: um 8,1 Prozent auf nunmehr gut 2,4 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen beziffert das Unternehmen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit 362 Millionen Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem Zuwachs um 6,8 Prozent entspricht. „Wir sehen unsere Einschätzung der saisonalen Entwicklung bestätigt und halten an dem Ziel fest, das EBITDA vor Sondereinflüssen im laufenden Jahr um fünf bis zehn Prozent zu steigern“, sagt der Lanxess-Vorstandsvorsitzende Axel C. Heitmann. „Unser Fokus auf Megatrends und Wachstumsregionen sowie unsere Technologiekompetenz sind die Stabilisatoren in einem zunehmend herausfordernden Umfeld“, ergänzt er. Allerdings legte der Umsatz nach Unternehmensangaben vor allem aufgrund von Währungseffekten und Preissteigerungen zu: In allen Segmenten seien höhere Rohstoffkosten vollständig in den Markt weitergegeben worden, heißt es. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen liege mit 14,9 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres, während der Konzerngewinn aufgrund von Umbaumaßnahmen im Segment Performance Chemicals um drei Prozent auf 176 Millionen Euro gesunken sei.
Mit Blick auf die geografischen Regionen erziele Lanxess im Raum Asien-Pazifik ein Umsatzplus von knapp 24 Prozent auf 608 Millionen Euro (rund 25 Prozent vom Gesamtumsatz), in Nordamerika verbesserte man sich um über 19 Prozent auf 439 Millionen Euro (etwa 18 Prozent vom Gesamtumsatz) und in Lateinamerika um knapp acht Prozent auf 331 Millionen Euro (rund 18 Prozent vom Gesamtumsatz). Der Umsatz in der Region EMEA (Europa ohne Deutschland, Mittlerer Osten, Afrika) blieb mit rund 27 Prozent Anteil am Konzernumsatz zwar die stärkste Region, die Verkaufserlöse sanken hier jedoch um gut zwei Prozent auf 650 Millionen Euro zurück. Und in Deutschland ging der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um weniger als vier Prozent auf 396 Millionen Euro (etwa 16 Prozent vom Gesamtumsatz) zurück. Bezogen auf die einzelnen Geschäftsbereiche wird aus dem Segment Performance Polymers ein Umsatz von gut 1,4 Milliarden Euro und damit ein Plus von über elf Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2011 berichtet. „Steigende Rohstoffkosten, insbesondere für Butadien und Isobutylen, wurden durch Preiserhöhungen zeitnah in den Markt weitergegeben. Einen wesentlichen Umsatzbeitrag leisteten zudem ein positiver Portfolioeffekt aus der Akquisition des Keltan-EPDM-Geschäfts sowie vorteilhafte Währungseinflüsse“, erklärt der Konzern. Das Segment Advanced Intermediates legte im zweiten Quartal um ein Prozent auf 399 Millionen Euro, während der Umsatz im Geschäftsbereich Performance Chemicals im Jahresvergleich um gut vier Prozent auf 585 Millionen Euro wuchs.
Für das Geschäftsjahr 2012 geht Lanxess vor diesem Hintergrund weiterhin von einer typischen Saisonalität aus. Der Konzern erwartet somit ein Verhältnis der EBITDA-Beiträge des ersten Halbjahres zum zweiten Halbjahr 2012 von etwa 60:40. Für die zweite Jahreshälfte wird angesichts zunehmender Herausforderungen nicht mit einer darüber hinausgehenden Dynamik gerechnet. „Wir erwarten daher im zweiten Halbjahr 2012 ein operatives Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums“, so Heitmann. In Europa sehe man bedingt durch die Euro-Schuldenkrise weiterhin eine nur schwache wirtschaftliche Entwicklung, für Asien und Lateinamerika wird mit einem moderaten Wachstum gerechnet. „In den USA dürfte das Wachstum anhalten, gegebenenfalls mit einer leichten Abschwächung. Die Kosten für Rohstoffe und Energie werden in der zweiten Jahreshälfte anhaltend volatil erwartet. Lanxess wird an seiner Preis-vor-Menge-Strategie konsequent festhalten“, teilt das Unternehmen darüber hinaus mit. Zugleich wird auf im ersten Halbjahr auf den Weg gebrachte „strategische Investitionsprojekte“ verwiesen, sodass nun Investitionen in Höhe von 650 bis 700 Millionen Euro statt der ursprünglich für das Gesamtjahr veranschlagten 600 Millionen Euro zu Buche schlagen würden. „Wir vergleichen uns mit einem sehr guten Vorjahr 2011 und sind mit unserem starken zweiten Quartal auf dem Weg zu einem noch besseren Jahr 2012“, meint Heitmann angesichts all dessen. cm
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