VDA: Hohes Wachstum in USA, China, Indien, Japan und Russland
Während die wichtigen internationalen Märkte außerhalb Europas im Juni durchweg mit zweistelligen Zuwachsraten beim Pkw-Absatz aufwarten konnten, zeigte sich der westeuropäische Pkw-Markt leicht unter Vorjahresniveau. Insbesondere die positive Nachfrage auf dem deutschen und britischen Markt wirkte stabilisierend. Mit einem leichten Rückgang um zwei Prozent fiel der Juni in Westeuropa deutlich besser aus als das gesamte erste Halbjahr. „Der Welt-Pkw-Markt ist weiter auf Wachstumskurs. Allein in den USA und in Japan wurden im ersten Halbjahr 2012 jeweils rund eine Million Autos mehr verkauft als im Vorjahreszeitraum. Der chinesische Markt legte um rund 500.000 Einheiten zu. Damit wird der Rückgang in Westeuropa deutlich überkompensiert“, so Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).
Die Verkäufe von Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) in den USA stiegen im Juni um 22 Prozent auf 1,28 Mio. Einheiten an. Mit einem Zuwachs von knapp 25 Prozent steigerte sich der Pkw-Absatz überproportional auf 645.100 Einheiten. Die Verkäufe an Light Trucks legten um über 19 Prozent auf 636.300 Einheiten zu. Im ersten Halbjahr wuchs der Gesamtmarkt für Light Vehicles um fast 15 Prozent auf 7,25 Mio. Einheiten. Die deutschen Hersteller expandierten schneller als der Gesamtmarkt: Ihr Absatz erhöhte sich um knapp 21 Prozent auf 591.700 Neufahrzeuge. Insbesondere im Pkw-Bereich konnten die deutschen Hersteller mit einem Plus in Höhe von 23 Prozent auf 439.900 Neuwagen ihre Marktposition weiter ausbauen: Sie erhöhten ihren Marktanteil im Pkw-Segment um 0,5 Prozentpunkte auf 11,8 Prozent. Bei den Light Trucks steigerten die deutschen Konzernmarken ihren Absatz im ersten Halbjahr um 15 Prozent, während der gesamte Light-Truck-Markt um elf Prozent zulegte.
Der chinesische Pkw-Markt zeigte sich im Juni überraschend robust und legte um knapp 16 Prozent auf 1,1 Mio. verkaufter Neufahrzeuge zu. Im ersten Halbjahr stieg der Pkw-Absatz um rund neun Prozent auf über 6,4 Mio. Einheiten. Ebenfalls in guter Verfassung ist der indische Pkw-Markt. Im Juni konnten insgesamt 209.000 Neuwagen abgesetzt werden (plus elf Prozent). In den ersten sechs Monaten lag der Absatz mit knapp 1,5 Mio. Einheiten rund 13 Prozent über dem Vorjahresniveau.
In Japan setzte sich auch im Juni der Aufholprozess fort. Mit 432.600 Einheiten wurden knapp 47 Prozent mehr Neuwagen verkauft als im Vorjahresmonat. Im ersten Halbjahr erhöhte sich der Pkw-Absatz in Japan um knapp 57 Prozent auf gut 2,5 Mio. Einheiten.
Die russische Automobilkonjunktur arbeitet weiter mit hoher Drehzahl: Im Juni legten die Verkäufe von Light-Vehicles um mehr als zehn Prozent auf 272.100 Einheiten zu. Im ersten Halbjahr wuchs der Gesamtmarkt um gut 14 Prozent auf über 1,4 Mio. Neufahrzeuge. Die deutschen Hersteller erhöhten ihren Absatz um mehr als 40 Prozent. Gut jeder fünfte Neuwagen, der in Russland im ersten Halbjahr verkauft wurde, trägt ein deutsches Markenzeichen.
Der brasilianische Markt für Light-Vehicles wuchs im Juni um knapp 19 Prozent auf 340.600 Einheiten. Einen erheblichen Beitrag hierfür leisteten die neu gestarteten staatlichen Anreizprogramme. Im ersten Halbjahr lag der Markt mit gut 1,6 Mio. Neufahrzeugen jedoch lediglich auf Vorjahresniveau.
Mit fast 1,2 Mio. verkauften Neuwagen zeigte sich Westeuropa im Juni nur um knapp zwei Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Abermals stabilisierend wirkten die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland und Großbritannien (jeweils plus drei Prozent). In Frankreich wurde ein leichter Rückgang verzeichnet (minus ein Prozent). Spanien (minus zwölf Prozent) und Italien (-24 Prozent) lagen erneut unter Vorjahrsniveau. Hingegen legten die Neuzulassungen in der Schweiz (+42 Prozent) und in den Niederlanden (+52 Prozent) kräftig zu. Allerdings ist dieser Zuwachs auch mit Vorzieheffekten verbunden. Im ersten Halbjahr wurden in Westeuropa knapp 6,5 Mio. Neuwagen zugelassen (minus sieben Prozent).
Einen leichten Rückgang verzeichnete der Pkw-Absatz in den neuen EU-Ländern. Der Markt lag mit 71.600 abgesetzten Neufahrzeugen leicht unter dem Vorjahr (minus ein Prozent). In Polen ging die Nachfrage um fünf Prozent zurück, während die Märkte in Ungarn (+18 Prozent) und Bulgarien (+17 Prozent) einen zweistelligen Zuwachs aufwiesen. In den ersten sechs Monaten stiegen die Pkw-Neuzulassungen in den neuen EU-Ländern um knapp fünf Prozent auf 404.000 Einheiten. dv
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