Kautschukproduzenten fürchten weiteren Preisverfall – Stützungskäufe

Einer der zentralen Bestandteile im Reifen und ganz wesentlich mitverantwortlich für dessen Qualität und dessen Preis ist Naturkautschuk. Hatte man sich in der jüngsten Vergangenheit eigentlich daran gewöhnt, dass Rohstoffpreise sich nur noch in eine Richtung entwickelten, nämlich steil nach oben, so hat sich dies seit Anfang des vergangenen Jahres deutlich verändert. Lagen die Preise für ein Kilogramm Naturkautschuk Anfang 2011 noch bei bis zu fünf Euro pro Kilogramm – abhängig von der jeweiligen Qualität – so pendelt die Preise seit Anfang dieses Jahres um die drei Euro pro Kilogramm. Die großen Herstellernationen sehen sich angesichts dieses beinahe 50-prozentigen Preisverfalls und der nur noch gering wachsenden weltweiten Nachfrage sogar zu Stützungskäufen genötigt.

Gerade der chinesische Markt bereite mit den deutlich verringerten Wachstumsraten Sorgen, aber auch Europa sehe man als Sorgenkind. Wie jetzt im Umfeld des „World Rubber Summits“ in Singapur bekannt wurde, habe die Regierung Thailands – weltweit größter Hersteller von Naturkautschuk – an den Warenbörsen in Tokio und Shanghai 10.000 Tonnen des Rohstoffs zurückgekauft. Es heißt, die Regierung werde entsprechende Stützungskäufe fortsetzen, bis der Preisverfall gestoppt sei. Gleichzeitig wolle Thailand in diesem Bemühen mit den Regierungen in Indonesien und Malaysia zusammenarbeiten; die drei Länder stehen für rund 70 Prozent der weltweiten Naturkautschukproduktion. In diesem Jahr werden weltweit voraussichtlich 11,3 Millionen Tonnen produziert und damit 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Da die Nachfrage ebenfalls ‚nur’ 11,3 Millionen Tonnen betragen wird, rechnet die International Rubber Study Group vor, sei von einer preistreibenden Knappheit keine Rede mehr.
ab

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