Vredestein führt künftig globale Pkw-Reifenentwicklung im Apollo-Konzern
Apollo Tyres verändert die Struktur seiner F&E-Teams. Wie es dazu in einer Mitteilung heißt, werden die Abteilungen in den drei Schlüsselmärkten Indien, Europa/Niederlande und Südafrika künftig nach Produktgruppen unterteilt arbeiten. Peter Snel wird als Group Head, Global Research & Development PV (also „Passenger Vehicles”, Pkw) für die Pkw-Reifenentwicklung zuständig sein und die globale Entwicklung aus einer neuen, in Enschede noch zu bauenden Einrichtung steuern. Apollo Vredestein in Europa kommt dadurch künftig eine noch zentralere Rolle für den Konzern zu, waren die Aufgaben der Pkw-Reifenentwicklung doch bisher eher nebeneinander als untereinander angeordnet. Erst Anfang Mai hatte Peter Becker mitgeteilt, er werde Apollo Tyres verlassen; Becker war als Chief R&D für die Technik und die Entwicklung im Pkw-Reifensegment bei Apollo Tyres zuständig; nun geht die globale Verantwortung dafür marken- und marktübergreifend an Peter Snel.
Peter Snel wird in seiner neuen Funktion direkt an Neeraj Kanwar, Vice Chairman und Managing Director von Apollo Tyres Ltd., berichten. Der Niederländer steht seit gut einem Jahrzehnt in den Diensten Vredesteins und Apollo Vredesteins und habe bei der Entwicklung der Marke in der UHP-Nische einen maßgeblichen Beitrag geleistet, wie es dazu vonseiten des Herstellers heißt. In den kommenden Jahren wolle Apollo Tyres außerdem seine Investitionen in Forschung und Entwicklung „beträchtlich ausweiten“, nennt aber keine Zahlen. Insgesamt zeige diese Umstrukturierung auch, dass Apollo künftig Forschung und Entwicklung noch mehr fokussieren will, sie soll außerdem Synergien schaffen Koordination vereinfachen. Neben dem neuen globalen Pkw-Entwicklungszentrum in Enschede werde es verteilt auf die verschiedenen Schlüsselmärkte „kleinere Teams“ geben, die nationale Besonderheiten oder Anforderungen von OE-Kunden in den Entwicklungsprozess einspeisen sollen.
Während die Entwicklung von Pkw-Reifen künftig aus Europa koordiniert und geleitet wird, wird das Pendant für die Produktgruppe Lkw-Reifen in Indien unter der Führung von P. K. Mohamed eingerichtet, und zwar am Standort der neuen Pkw- und Lkw-Reifenfabrik in Chennai. Mohamed – in der Funktion eines Chief Advisor, Research & Development – ist ebenfalls seit Jahren im Unternehmen beschäftigt und habe der Mitteilung zufolge an der Entwicklung „einiger der erfolgreichsten Reifen, die bis heute gefertigt wurden“, mitgewirkt. Mohamed werde auch in Zukunft eine besondere Rolle spielen, wenn es um das strategische Wachstum Apollos geht. Die globale Verteilung der Aufgaben bei der Entwicklung von „Pkw-Reifen“ und „Lkw-Reifen“ sei dabei „auf Basis aktueller und potenzieller Lkw- und Pkw-Märkte“ gefallen, heißt es. Enschede sei dichter an den für das Unternehmen wichtigen Pkw-Reifenmärkten Europa und Nordamerika und Chennai dichter an den Lkw-Reifenmärkten in Asien und dem Mittleren Osten.
In Indien, Europa und Afrika beschäftigt der indische Reifenhersteller rund 250 Ingenieure und Techniker, die sich mit Forschung und Entwicklung beschäftigen. arno.borchers@reifenpresse.de
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