Pirelli stellt Quartalszahlen/neue Managementstruktur vor
Der Pirelli Konzern hat seine Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt. Berichtet wird von einem gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,1 Prozent auf nunmehr rund 1,56 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz, der mit einem über 99-prozentigen Anteil beinahe ausschließlich mit dem Reifengeschäft generiert wurde. Die Zwischenbilanz nach den ersten drei Monaten 2012 weist zudem einen operativen Gewinn nach Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 209,4 Millionen Euro aus, was 46,1 Prozent über dem Referenzwert von 143,3 Millionen Euro der Monate Januar bis März 2011 liegt. Daraus errechnet das Unternehmen eine um mehr als drei Prozentpunkte gestiegene Marge, die mit nunmehr 13,5 Prozent beziffert wird. Beim Nettogewinn konnte Pirelli ebenfalls zulegen: von zuvor 81,4 Millionen Euro auf 125,3 Millionen Euro – ein Plus von 54 Prozent.
Angesichts einer zurückgehenden Nachfrage nach Reifen hat der Konzern seine Erwartungen an das Gesamtjahr zugleich ein wenig zurückgeschraubt: Ging man zuvor noch von einem insgesamt stabilen bzw. um ein Prozent rückläufigen Stückzahlenabsatz aus, so rechnet man nunmehr mit einem Minus von einem bzw. zwei Prozent. Gleichwohl sagt man für das Segment der UHP-Reifen weiterhin Steigerungsraten von über 20 Prozent voraus. Alles in allem erwarten die Italiener damit nunmehr, 2012 einen Konzerngesamtumsatz in Höhe von 6,45 Milliarden Euro – zuvor war noch von 6,6 Milliarden Euro die Rede gewesen – erzielen zu können. Dies entspräche aber immer noch einem Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr. Die EBIT-Marge soll 2012 jenseits der Marke von zwölf Prozent liegen bzw. der operative Gewinn 800 Millionen Euro überschreiten.
Abgesehen von diesen nackten Zahlen hat Pirelli im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung am 10. Mai außerdem noch eine neue Managementstruktur vorgestellt, die nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von Francesco Gori aus dem Konzern stehen dürfte. Das Unternehmen selbst spricht vom Abschluss einer im Oktober vergangenen Jahres eingeleiteten „Neudefinition des Organisationsmodells“ sowie einer „Verkürzung der Entscheidungskette“, um die Umsetzung von Maßnahmen im Zusammenhang mit der von dem Reifenhersteller verfolgten Premiumstrategie zu beschleunigen. Vor diesem Hintergrund werde das „Executive Office” durch die beiden neuen Positionen eines Chief Technical Officer (CTO) einerseits und eines Chief Commercial Officer (CCO) andererseits ersetzt.
Bekleidet werden sie von Maurizio Boiocchi (CTO) und Andrea Pirondini (CCO), die jeweils direkt an Pirellis Chairman und Chief Executive Officer (CEO) Marco Tronchetti Provera berichten. Boiocchi trägt in seiner Funktion direkte Verantwortung für Produkte, Prozesse, Qualität, Erstausrüstung und Motorsport, während Pirondini für das Marketing bzw. den Vertrieb zuständig ist und hier insbesondere für den Ausbau der diesbezüglichen Aktivitäten sowie die Koordination mit Blick auf die verschiedenen Regionen des weltweiten Marktes. Diesen unterteilt der Konzern neuerdings übrigens in acht Gebiete: Zentraleuropa, Südeuropa, Nordwesteuropa, Russland/nordische Länder, Afrika, Mittlerer Osten und Indien sowie APAC (Asiatisch-Pazifischer Wirtschaftsraum), Lateinamerika und NAFTA. cm
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