Goodyear führt zehn neue High-Load-Lkw-Reifen ein
Mit der Einführung neuer High-Load-Lkw-Reifen will Goodyear auf die stetig steigenden Gewichte bei Zugmaschinen und der gleichzeitigen Forderung nach maximaler Nutzlast reagieren. Und die Tragfähigkeitsansprüche an Lenkachsreifen werden auch in Zukunft mit der Einführung der Euro-VI-Emissionsgrenzen weiter wachsen; zur Erreichung der Euro-VI-Grenzwerte müssen die Fahrzeuge mit zusätzlichem Equipment ausgerüstet werden. Um das damit verbundene Mehrgewicht auf der Vorderachse zu kompensieren, habe Goodyear jetzt neue High-Load-Reifen für die Lenkachse entwickelt. Die erhöhte Leistungsfähigkeit dieser Reifengeneration sei unter anderem durch die von Goodyear entwickelte „Interlaced Strip Technology“ – es handelt sich dabei um besondere Gürtelverstärkungen sowie einer neuartigen Karkasskontur – ermöglicht. Die neue High-Load-Produktpalette umfasst insgesamt zehn Reifen, darunter vier Lenkachsreifen des Typs Goodyear Marathon LHS II + für den Fernverkehr, fünf Lenkachsreifen des Modells Goodyear Regional RHS II für den Verteilereinsatz und den Goodyear-Trailerreifen Regional RHT II für den Regionalverkehr; Goodyear hatte einen Fünf-Tonnen-Trailerreifen als Prototypen erstmals auf der IAA Nutzfahrzeuge im Herbst 2010 präsentiert.
„Die von Goodyear patentierte ‚Interlaced Strip Technology’ ist eine innovative Gürtelverstärkung unter der Lauffläche. Sie besteht aus einem Stahlgürtel, der dem Reifen eine um bis zu sieben Prozent höhere Tragfähigkeit ermöglicht. Während des Aufbauprozesses wird der Gürtel spiralförmig und überkreuz aufgelegt. Durch diese Technologie wird nicht nur mehr Traglast erreicht,“ betont der Hersteller in einer Mitteilung, „sondern auch eine geringere Verformung der Karkasse beim Einfedern. Gleichzeitig wird so ein homogener Druck über die Aufstandsfläche über die gesamte Lebensdauer des Reifens erreicht, was zu einem gleichmäßigerem Abriebsbild führt. Das wiederum bedeutet eine höhere Laufleistung.“
Während nicht alle High-Load-Reifen mit der neuen „Interlaced Strip Technology“ ausgestattet sind, verfügten alle Modelle aber über eine neugestaltete, optimierte Karkasskontur, um ein Plus an Tragfähigkeit zu ermöglichen.
Zusätzlich verfügt der Goodyear Marathon LHS II + über die sogenannte FuelMax-Technologie. Der Kern dieser Technologie, die den Rollwiderstand und damit den Kraftstoffverbrauch reduziere, so der Hersteller, seien neue Profilmischungen mit hohem Silica-Anteil sowie die neue sogenannte „Sileflex“-Technologie, die bei der neuesten Reifengeneration von Goodyear für den Fernverkehr zum Einsatz komme. „Sileflex ist eine innovative und kraftstoffsparende Profilmischung aus einer speziellen Silica-Mischung und hochwertigem Naturkautschuk.“ Das Profil-Design dieser Reifen soll nicht nur für niedrigen Rollwiderstand, gleichmäßigen Abrieb, gutes Handling und Stabilität sorgen, sondern zusätzlich auch für hervorragende Leistungen auf nasser Fahrbahn – und damit Sicherheit.
Die Goodyear-Modelle Regional RHS II und RHT II sind Lenkachsen- und Anhängerreifen für Lkw, die vor allem im Verteilerverkehr eingesetzt werden. Diese Reifen verfügen über die sogenannte KMax-Technologie. Sie wurde entwickelt, um die Laufleistung der Reifen zu maximieren, ein breites Einsatzspektrum zu ermöglichen sowie den Kraftstoffverbrauch und damit die Kosten pro Kilometer zu senken.
Die beiden Lenkachsreifen Marathon LHS II + in der Dimensionen 355/50 R22,5 und der Marathon LHS II in der Dimensionen 375/50 R22,5 sollen mehr Tragfähigkeit auf der Vorderachse bieten. Der Marathon LHS II + in 355/50 R22,5 hat einen Durchmesser, der in etwa der Größe 295/60 R22,5 entspricht. Doch während Letzterer eine maximale Traglast von 6.700 Kilogramm erlaubt, liegt die Maximallast des neuen Goodyear-Reifens, bei gleichem Reifendruck, bei 7.500 Kilogramm. Bei gleicher Belastung hingegen liegt der Luftdruck des High-Load-Reifens bei 7,8 bar, während der des konventionellen Reifens 9,0 bar beträgt.
Der Durchmesser des Marathon LHS II 375/50 R22,5 hat einen vergleichbaren Durchmesser wie die konventionelle Dimension 315/60 R22,5. Seine maximale Tragfähigkeit liegt bei gleichem Luftdruck bei 8.000 Kilogramm im Vergleich zu 7.100 Kilogramm. Bei der gleichen Last liegt der Reifendruck des neuen Reifens bei 7,75 bar, der des konventionellen Reifens bei 9,0 bar.
„Das zusätzliche Volumen an Laufflächengummi dieser Reifen in Kombination mit dem geringeren Bodendruck und der geringeren Abnutzung der Lauffläche sorgen für eine überproportional höhere Laufleistung. Ein weiterer Vorteil ist der zwischen fünf und sechs Prozent niedriger Rollwiderstand, der zu einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch führt. Darüber hinaus bietet sie mehr Komfort und reduzieren dank des um 15 Prozent niedrigeren Luftdrucks bei gleicher Last das Risiko von Frachtgutschäden. Außerdem ist der Bodendruck niedriger, was zu geringeren Straßenschäden führt und damit die Umwelt schont.“
Fünf-Tonnen-Reifen für Trailer
Der neue Trailerreifen RHT II der Größe 385/65 R22,5 wurde als Prototyp bereits auf der IAA Nutzfahrzeuge 2010 in Hannover gezeigt und ist mittlerweile verfügbar. Er erlaubt eine Achslast von zehn Tonnen und biete Flottenbetreibern damit einen großen Vorteil: Neue, leichtere Trailerkonzepte könnten nun eingesetzt werden; mit diesen Reifen könne statt der herkömmlichen Dreiachstrailer mit einer Höchstlast von 24 Tonnen nun ein Trailer mit 20-Tonnen-Tandem-Achse verwendet werden. Der innovative RHT II in 385/65 R22,5 hat einen Last-Index von 164, was fünf Tonnen entspricht. Ein herkömmlicher Reifen dieser Dimension hat nur einen Last-Index von 160, was 4,5 Tonnen entspricht.“ Ein 4×2-Sattelschlepper mit einem 20-Tonnen-Auflieger mit Tandem-Achse könne so mit einem möglichen Gesamtgewicht von 38 Tonnen eingesetzt werden. Das seien lediglich zwei Tonnen weniger als ein Standard-Lkw mit einer 4×2-Zugmaschine und Dreiachstrailer mit 40 Tonnen. Dabei wiegt der Tandem-Achser eine Tonne weniger als das dreiachsige Äquivalent. Folglich biete der Zweiachser „eine hervorragende Nutzlast, und das bei deutlich niedrigeren Beschaffungs- und Betriebskosten als die meisten herkömmlichen Dreiachser.“ ab
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