VDA: Neuwagenverkäufe legen auf vielen Auslandsmärkten zu
Die internationalen Automobilmärkte sind zum Jahresbeginn in unterschiedlicher Verfassung, berichtet der Verband der Automobilhersteller (VDA). Während Westeuropa und China erwartungsgemäß Rückgänge verzeichneten, legten die Märkte in Indien, Japan, Russland, Brasilien und den neuen EU-Staaten zu. Ebenfalls stark präsentierte sich der US-amerikanische Markt für „Light Vehicles“ (Pkw und Light Trucks).
In den Vereinigten Staaten wurden im Januar 910.300 Fahrzeuge verkauft – ein Zuwachs von mehr als elf Prozent. Der Pkw-Absatz stieg um ein Fünftel auf 457.700 Einheiten, im Light-Truck-Bereich lag das Plus bei knapp vier Prozent (452.600 Fahrzeuge). Die deutschen Hersteller konnten ihre gute Marktposition weiter ausbauen, mit plus 24 Prozent wuchsen sie mehr als doppelt so stark wie der gesamte Light-Vehicles-Markt. Damit erhöhte sich der Marktanteil der deutschen Konzernmarken in den USA auf 8,9 Prozent.
In China sanken die Pkw-Verkaufszahlen im ersten Monat des Jahres um 24 Prozent. Grund für diesen niedrigen Absatz von 960.300 Fahrzeugen ist das Neujahrsfest, das 2011 im Februar gefeiert wurde, in diesem Jahr jedoch in den Januar fiel. Die Feierlichkeiten führten zu einem 5-tägigen Stillstand der Produktionsbänder. Der indische Markt für Pkw verbuchte im Januar einen neuen Rekordwert: Gegenüber dem Vorjahresmonat steigerten die Hersteller ihre Absatzzahlen mit 252.100 Fahrzeugen um fast neun Prozent. Der Absatz im japanischen Pkw-Markt wies aufgrund des Nachholbedarfs und durch zusätzlich gestartete staatliche Incentives zum Kauf eines Neuwagens den vierten Monat in Folge hohe zweistellige Wachstumsraten auf und verzeichnete 358.700 Neuzulassungen entsprechend einem das Plus von mehr als 38 Prozent. In Russland wurden im vergangenen Monat 154.400 Light Vehicles verkauft – ein Fünftel mehr als im Januar 2011. Die deutschen Konzernmarken wuchsen mit 30.700 abgesetzten Fahrzeugen (+64 Prozent) schneller als der Markt. Jeder fünfte Neuwagen in Russland trägt inzwischen ein deutsches Konzernlogo. Der brasilianische Markt für Light Vehicles zeigte sich im Januar mit einem Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreswert in guter Verfassung.
Der westeuropäische Pkw-Markt gab zum Jahresbeginn erwartungsgemäß nach: Das Minus lag mit 940.800 Neuzulassungen bei acht Prozent. Allerdings zeigten die einzelnen Märkte ein differenziertes Bild: Während der deutsche Pkw-Markt das hohe Vorjahresniveau bestätigte und auch der Markt in Großbritannien eine stabile Entwicklung aufwies, waren in Frankreich (-21 Prozent) und Italien (-17 Prozent) die Absatzzahlen rückläufig. Der spanische Pkw-Markt hingegen verbuchte ein Plus von mehr als zwei Prozent. Ebenfalls positive Zuwachsraten verzeichneten die Schweiz (+15 Prozent), Österreich (+5 Prozent) und Norwegen (+4 Prozent). Die neuen EU-Staaten starteten mit guten Ergebnissen in das neue Jahr: Insgesamt setzten sie 62.500 Pkw ab und erzielten damit eine Zuwachsrate von 19 Prozent. Besonders erfreulich entwickelte sich der Pkw-Markt in Ungarn. Dort legten die Neuzulassungen um 44 Prozent zu. Die größten Märkte der neuen EU verzeichneten ebenfalls ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat (Polen +22 Prozent, Tschechien +11 Prozent). Slowenien hingegen blieb um acht Prozent unterhalb des Vorjahreswertes zurück. dv
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