Der neue Conti.eContact ist jetzt lieferbar
Mit dem Conti.eContact hat Continental eine neue Klasse von Reifen am Start, die für die besonderen Anforderungen von Elektrofahrzeugen (so genannte e-Cars) und Hybrid-Pkw entwickelt worden ist. Dabei haben die Entwicklungsingenieure vor allem den Rollwiderstand deutlich senken können, um die Reichweite von e-Cars zu erhöhen und bei Hybridfahrzeugen längeren Betrieb mit dem Elektromotor zu ermöglichen. Bei den sicherheitsrelevanten Eigenschaften habe Continental „das gewohnt hohe Niveau der Produkte aus der Entwicklungsabteilung in Hannover beibehalten können“, so der Hersteller. Der neue Conti.eContact wird im Pkw-Reifenwerk in Korbach gefertigt, eine erste Freigabe zur exklusiven Ausstattung des Twizy von Renault liegt vor. Continental rechnet bis 2020 mit weltweit 2,8 Millionen zugelassener Elektro-Pkw, dies würde einem Marktanteil von rund drei Prozent entsprechen.
Die Anforderungen von e-Cars an ihre Reifen unterscheiden sich deutlich von denen, die konventionelle Fahrzeuge stellen. So verlangen Pneus für solche Fahrzeuge deutlich niedrigeren Rollwiderstand und ein niedriges Geräuschniveau, während die Hochgeschwindigkeitsanforderungen geringer sind. Um die Fahrstabilität und das Handling auf hohem Niveau zu halten, sind teilweise unterschiedliche Profilvarianten, auch für die Vorder- und Hinterachse, in Produktion. Dabei unterscheiden sich auch die Reifengrößen je nach Fahrzeugart: So werden für leichte Stadtfahrzeuge eher kleinere, schmalere Dimensionen benötigt, während für e-Cars mit mehr Volumen die Reifen für die 20-Zollfelgen kommen werden.
Den mit 30 Prozent Reduzierung deutlich niedrigeren Rollwiderstand gegenüber konventionellen Reifen erreichen die Ingenieure von Continental durch eine bisher völlig unübliche Reifendimension: Mit der Reifengröße für die Versuchsabstimmung 195/55 R 20 sei der Conti.eContact optisch sehr groß und schmal geworden. Mit dem größeren Reifendurchmesser verringere sich die Verformung des Reifens beim Einlauf in die Bodenaufstandsfläche, dies reduziere den Rollwiderstand erheblich. Gleichzeitig könne so dieselbe Tragfähigkeit wie bei bisher üblichen Reifen erreicht werden. Zusätzlich sei die Seitenwand des Reifens so gestaltet, dass weniger Energie beim Ein- und Ausfedern des Reifens verloren gehe, das Reifengewicht sei weiter abgesenkt worden. Auch diese Maßnahmen senken den Rollwiderstand.
Das Profil sei mit seiner Kombination von vier Längsrillen, hoher Lamellenzahl, den Verzicht auf Querrillen und Steifigkeit der Profilrippen auf niedrigen Rollwiderstand und geringe Geräuschabstrahlung hin getrimmt worden. Gleichzeitig sei so präzise Handlingeigenschaften und sichere Nässebremswege erreicht worden. Die sehr flache Reifenkontur soll höhere Bewegung der Gürtelelemente des Reifens verhindern, was wiederum den Rollwiderstand weiter verringere. Ebenfalls auf niedrigen Energieverbrauch hin sei die Seitenwand gestaltet; die Entwickler verzichteten hier auf die sonst üblichen Kanten und Designelemente, um den Luftwiderstand so gering wie möglich zu halten. „Mit diesen Eigenschaften empfiehlt sich der Conti.eContact als Bereifung von e-Cars und Hybriden“, so der Hersteller weiter.
Erhältlich ist der neue Conti.eContact in den Dimensionen 125/80 R13 M und 145/80 R13 M (jeweils bis 130 km/h); in Planung ist die Dimension 195/55 R20 T.
Durch den deutlich verringerten Rollwiderstand wolle Continental den Energiebedarf von e-Cars senken und so den Operationsradius dieser neuen Fahrzeuggattung vergrößern. Mit der höheren Reichweite könne die Akzeptanz dieser Fahrzeuge bei den Endverbrauchern deutlich gesteigert werden, ist man sich in Hannover sicher, gleichzeitig sinke der Energieverbrauch je 100 Kilometer und die nötigen Ladezeiten für die Batterien im Fahrzeug könnten verringert werden.
„Continental sieht in der beginnenden Elektromobilität einen der wichtigsten Zukunftstrends in der Automobilindustrie. Diesen Trend will der Konzern als weltweit führender Zulieferer aktiv mitgestalten. Dazu gehört sowohl die Reifenentwicklung als auch Batteriesystemtechnik und der elektrische Antriebsstrang, regeneratives Bremsen und zahlreiche Interior-Applikationen“, stellt das Unternehmen weiter fest. ab
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!