EU-Reifenlabel: Chance auf eine „qualifizierte Vermarktung“
Inhaltlich wird es eine große Herausforderung für die Industrie sein, zu kommunizieren, dass es im ersten Schritt der Einführung des neuen EU-Reifenlabels sicherlich keinen Reifen geben wird, der eine AA-Einstufung für Kraftstoffeffizienz und Nasshaftung haben wird. „Der Verbraucher ist von der weißen Ware anderes konditioniert. Daher wird es hier eine besondere kommunikative Herausforderung geben“, sagt Eberhard Louis, bei Goodyear Dunlop Director Distribution & Operations in der Region EMEA.
Die AA-Einstufung stelle eine große Herausforderung dar, da für sie extrem hohe Anforderungen erfüllt werden müssten – „und das immer mit dem wichtigen Ziel im Auge, einen gut ausbalancierten Reifen zu schaffen. Die EU hat diese Anforderungen als Zielvorstellung gesetzt, um den Reifenherstellern einen Anreiz zu geben. Einen gut ausbalancierten Reifen zu entwickeln, der in den Kategorien Rollwiderstand und Nasshaftung jeweils ein A erhält und darüber hinaus auch noch in anderen wichtigen Bereichen gute Leistungen bietet – beispielsweise bei der Bremsleistung auf trockener Straße, in Sachen Aquaplaning-Sicherheit oder bei Winterreifen bei den Leistungen auf Schnee und Eis – wird auch in Zukunft eine Herausforderung darstellen.“
Es sei wichtig zu verstehen, dass bei der Reifenentwicklung verschiedene Konflikte zu lösen und Abwägungen zu treffen seien, so Louis weiter. So wäre es beispielsweise einfach, den Rollwiderstand auf Kosten der Nasshaftung zu reduzieren. Eine ähnliche Beziehung bestehe zwischen der Haftung bei Nässe und der potenziellen Laufleistung eines Reifens – und das gleiche gelte für viele andere Charakteristika. Für den Reifenfachhandel ergebe sich ein erhöhter Beratungsbedarf gegenüber dem Kunden. „Dies ist aber in erster Linie auch eine Chance für den Reifenfachhandel, sich durch qualifizierte Vermarktung qualitativ zu differenzieren.“ ab
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!