Weltautomobilmarkt legt auf gut 65 Millionen zu
Der Weltautomobilmarkt zeigte sich im Jahr 2011 in robuster Verfassung: Während die USA, China, Indien und Russland zum Teil zweistellige Zuwachsraten aufwiesen, ging der westeuropäische Pkw-Markt leicht um ein Prozent auf 12,8 Millionen Einheiten zurück. Der japanische Pkw-Markt erholt sich schneller als erwartet. „Der Weltmarkt für Neuwagen ist 2011 um sechs Prozent auf 65,4 Mio. Einheiten gestiegen. Auch für das laufende Jahr rechnen wir mit einem moderaten Wachstum. Die deutschen Pkw-Hersteller haben in Westeuropa und Russland ebenso Marktanteile gewonnen wie in den USA, in China, Indien, Japan und Südkorea“, betont Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).
Der US-Markt für Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) stieg im Dezember 2011 um neun Prozent auf 1,24 Mio. Einheiten. Im gesamten Jahr 2011 lag der Absatz mit 12,7 Mio. Einheiten zehn Prozent über dem Vorjahreswert. Erstmals verkauften die deutschen Hersteller mehr als eine Million Light Vehicles in den USA. Sie erhöhten damit ihren Marktanteil im siebten Jahr in Folge auf 8,2 Prozent.
Der chinesische Markt ist nach starken Wachstumsjahren auf Normalisierungskurs. Im Dezember wurden knapp 1,2 Mio. Pkw verkauft, ein Plus von gut sechs Prozent. Das Volumen des Gesamtjahres liegt mit 12,2 Mio. Pkw acht Prozent über dem Vorjahreswert.
Der indische Pkw-Markt lieferte zum Jahresschluss ein erfreuliches Ergebnis: Mit 207.300 Pkw wurden knapp neun Prozent mehr als vor einem Jahr abgesetzt. Trotz einer restriktiveren Geldpolitik und höherer Spritpreise stieg der indische Pkw-Markt im Gesamtjahr 2011 um sechs Prozent auf 2,5 Mio. Neuzulassungen.
Die Dynamik auf dem russischen Light-Vehicles-Markt setzte sich im Dezember mit einem Plus von 23 Prozent auf 251.400 Einheiten fort. Auch das Gesamtjahr 2011 verlief äußerst erfreulich – mit einem Anstieg um 39 Prozent auf knapp 2,7 Mio. Einheiten. Die deutschen Konzernmarken erhöhten ihren Marktanteil von 16,1 auf 18 Prozent und verkauften rund eine halbe Million Fahrzeuge.
Der brasilianische Markt – auf dem die deutschen Konzernmarken einen Marktanteil von mehr als einem Fünftel haben – konnte 2011 um drei Prozent auf gut 3,4 Mio. Light Vehicles zulegen. Allerdings ging der Absatz im Dezember um neun Prozent auf 329.200 Einheiten zurück.
Der westeuropäische Pkw-Markt zeigte sich im Gesamtjahr 2011 erwartungsgemäß mit mehr als 12,8 Mio. Neuzulassungen 2011 nahezu stabil (minus ein Prozent). Im Dezember allerdings ging der Absatz um vier Prozent auf 927.000 Pkw zurück. Während der deutsche Markt um sechs Prozent auf 244.500 Einheiten zulegte, blieben die Absatzzahlen der anderen großen westeuropäischen Märkte unter den jeweiligen Vorjahreswerten: Frankreich verzeichnete einen Rückgang um knapp 18 Prozent, Italien um 15 Prozent, Großbritannien und Spanien um jeweils vier Prozent. Einige kleinere EU-Staaten erzielten hingegen im Dezember zweistellige Zuwachsraten, so Belgien (plus 67 Prozent), Niederlande (plus 53 Prozent) und Griechenland (plus 50 Prozent). Allerdings war der griechische Markt im Gesamtjahr 2011 um 31 Prozent eingebrochen.
Während im gesamten Jahresverlauf der Pkw-Absatz in den neuen EU-Ländern mit 760.700 Einheiten nur leicht unter dem Vorjahreswert blieb, musste im Dezember ein Minus von 23 Prozent hingenommen werden. In Polen ging der Absatz zum Jahresende um 35 Prozent zurück, in den baltischen Staaten hingegen konnten kräftige Zuwächse erzielt werden: Der Absatz in Estland wuchs im Dezember um 59 Prozent, in Lettland um 50 Prozent und in Litauen um 21 Prozent.
Zweistellige Wachstumsraten im dritten Monat in Folge verzeichnete der japanische Pkw-Markt. Rund 290.000 neu zugelassene Pkw im Dezember 2011 bedeuten ein Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dies schwächte den Rückgang der Absatzzahlen im Gesamtjahr ab, das durch die Naturkatastrophe gezeichnet war. Mit 3,5 Mio. Fahrzeugen lag das Jahresvolumen allerdings noch 16 Prozent unter dem Vorjahreswert. dv
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