KÜS zum Zusammenhang von Unfällen und Zustand von Reifen und Rädern
Das Statistische Bundesamt prognostiziert gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von fünf Prozent bei den Unfällen mit Personenschaden bis zum Jahresende 2011 auf unseren Straßen. Die KÜS (Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e.V.) hat in diesem Zusammenhang einmal die Zahlen bei den technischen Mängeln an Fahrzeugen als Unfallursache aus dem vergangenen Jahr 2010 genauer unter die Lupe genommen. Die Unfallstatistiken des Bundesamtes wurden dabei mit den KÜS-Mängelstatistiken aus den Hauptuntersuchungen und deren aktueller Entwicklung verglichen. Mängel bei Räder/Reifen und Bremsen spielen als Ursache eine nicht unbeträchtliche Rolle.
Rund 2,4 Millionen Unfälle wurden laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2010 polizeilich erfasst. Bei den dabei ermittelten Ursachen standen Glätte durch Schnee und Eis und Glätte durch Regen auf den Plätzen eins und zwei. Bereits auf Platz drei folgen Technische Mängel der Fahrzeuge: Sie waren bei 3.918 Unfällen die Ursache. Bei den von der Polizei im Jahre 2010 erfassten technischen Unfallursachen standen die Bereifung in 1.362 Fällen und die Bremsen in 602 Fällen in der Bilanz. Die Mängelbilanzen der KÜS zeigen im Vergleich des ersten Halbjahres 2010 mit dem Vergleichszeitraum 2011 in diesen Mängelgruppen ebenfalls einen leichten Anstieg.
Im ersten Halbjahr 2010 wurden im Bereich der Mängelgruppe 5, zu der auch die Räder und Reifen gehören, bei den Hauptuntersuchungen der KÜS 13,68 Prozent Mängel notiert. Für die ersten sechs Monate des Jahres 2011 betrug der Anteil der Räder/Reifengruppe 14,04 Prozent an der Gesamtmängelbilanz. Das bedeutet in beiden Zeiträumen den vierten Platz innerhalb der zehn Mängelgruppen. Bei der Bremsanlage ist der Trend ähnlich. Im ersten Halbjahr 2010 notierten die Prüfingenieure der KÜS 18,45 Prozent Anteil an den Gesamtmängeln für die Bremsen, im Vergleichszeitraum des Jahres 2011 waren es 19,16 Prozent. Damit liegt die Bremsanlage in der Negativhitparade der zehn Mängelgruppen auf Rang zwei.
Der Vollständigkeit halber sei noch die Mängelgruppe Lichttechnische Einrichtung erwähnt, in beiden ersten Halbjahren an der Spitze der Mängel: 2010 mit 28,40 Prozent, 2011 mit 28,03 Prozent. Rang drei der Halbjahres-Mängelbilanz der KÜS wird von der Gruppe Umweltbelastung – also vor allem Schäden und Fehlfunktionen an der Abgasanlage – mit 15,18 Prozent in 2010 und 14,84 Prozent in 2011 belegt. Den beiden Halbjahresbilanzen liegen jeweils rund 1,7 Millionen von der KÜS durchgeführte Hauptuntersuchungen zu Grunde.„Sicherlich hat der strenge letzte Winter zur Erhöhung der Unfallzahlen beigetragen. Aber der Platz drei in der Statistik für die Technischen Mängel als Unfallursache zeigt hier nach wie vor Handlungsbedarf. Die Zahlen belegen eindeutig die Notwendigkeit der neutralen Technischen Fahrzeugüberwachung“, so Peter Schuler, der Bundesgeschäftsführer der KÜS. dv
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